Die Baupolitik Des Augustus (German, Electronic book text)


Mit dem Tod Julius Caesars im Jahre 44 v. Chr. war in der seit den Gracchen-Krisen immer mehr vom Zerfall gekennzeichneten romischen Republik ein Machtvakuum entstanden, um dessen Fullung sich sowohl Caesar-Erbe Octavian als auch sein Konkurrent M. Antonius bemuhten. Wahrend ersterem Vermachtnis und Ansehen der julianischen Familie durchaus entscheidend zuspielten - 42 v. Chr. wurde der vergottlichte Caesar in den Staatskult aufgenommen -, konnte der von Agypten aus agierende, dem Luxusleben verfallende Antonius auf keine vergleichbaren Trumpfe zuruckgreifen.

Mit der beruhmten Seeschlacht von Actium 31 v. Chr. war schliesslich die Entscheidung um die Vorherrschaft in Rom zugunsten Octavians gefallen. Auch wenn dieser im Jahre 27 v. Chr. feierlich und in kalkuliertem Selbstverzicht die Republik wiederherstellte, so blieben doch alle wesentlichen Machtinstrumente, insbesondere das des Heeres, durch ein geschicktes System von Vetragen und Vollmachten in seinen Handen. Karl Christ spricht in diesem Bezug sehr treffend von einer 'Erneuerung der republikanischen Fassade' .

Augustus enttauschte seine Romer nicht und schuf ihnen - wie es verbildlichend heisst - aus einer Stadt der Ziegel eine prachtige Stadt aus Marmor, die sich fortan weder vor den grossen Metropolen des Ostens noch vor fortschrittlicheren Provinzstadten wie z.B. Capua oder Praeneste verstecken brauchte. Ebenso erwies sich ein moglicher Umsturz in den fruhen Jahren der augustinischen Herrschaft nur als theoretische Gefahr. Vielleicht nicht zuletzt deswegen, weil Augustus, anders als Sulla und Caesar vor ihm, sein Machtsystem nicht ad hoc installierte und vollkommen offen ausubte, sondern dieses vielmehr einem Entwickelungsprozess glich, in dem vieles zunachst offen blieb und sich Losungen allmahlich von selbst ergaben.

Das Prinzipat des Augustus stellte aber nicht nur einen epochalen Umbruch in der politischen Geschichte Roms dar, es ist ebenso essenziell fur einen radikalen Wandel der Kunst sowie der in dieser Arbeit vorrangig zu behandelnden Architektur. &#


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Mit dem Tod Julius Caesars im Jahre 44 v. Chr. war in der seit den Gracchen-Krisen immer mehr vom Zerfall gekennzeichneten romischen Republik ein Machtvakuum entstanden, um dessen Fullung sich sowohl Caesar-Erbe Octavian als auch sein Konkurrent M. Antonius bemuhten. Wahrend ersterem Vermachtnis und Ansehen der julianischen Familie durchaus entscheidend zuspielten - 42 v. Chr. wurde der vergottlichte Caesar in den Staatskult aufgenommen -, konnte der von Agypten aus agierende, dem Luxusleben verfallende Antonius auf keine vergleichbaren Trumpfe zuruckgreifen.

Mit der beruhmten Seeschlacht von Actium 31 v. Chr. war schliesslich die Entscheidung um die Vorherrschaft in Rom zugunsten Octavians gefallen. Auch wenn dieser im Jahre 27 v. Chr. feierlich und in kalkuliertem Selbstverzicht die Republik wiederherstellte, so blieben doch alle wesentlichen Machtinstrumente, insbesondere das des Heeres, durch ein geschicktes System von Vetragen und Vollmachten in seinen Handen. Karl Christ spricht in diesem Bezug sehr treffend von einer 'Erneuerung der republikanischen Fassade' .

Augustus enttauschte seine Romer nicht und schuf ihnen - wie es verbildlichend heisst - aus einer Stadt der Ziegel eine prachtige Stadt aus Marmor, die sich fortan weder vor den grossen Metropolen des Ostens noch vor fortschrittlicheren Provinzstadten wie z.B. Capua oder Praeneste verstecken brauchte. Ebenso erwies sich ein moglicher Umsturz in den fruhen Jahren der augustinischen Herrschaft nur als theoretische Gefahr. Vielleicht nicht zuletzt deswegen, weil Augustus, anders als Sulla und Caesar vor ihm, sein Machtsystem nicht ad hoc installierte und vollkommen offen ausubte, sondern dieses vielmehr einem Entwickelungsprozess glich, in dem vieles zunachst offen blieb und sich Losungen allmahlich von selbst ergaben.

Das Prinzipat des Augustus stellte aber nicht nur einen epochalen Umbruch in der politischen Geschichte Roms dar, es ist ebenso essenziell fur einen radikalen Wandel der Kunst sowie der in dieser Arbeit vorrangig zu behandelnden Architektur. &#

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Product Details

General

Imprint

Grin Verlag

Release date

2007

Availability

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Authors

Format

Electronic book text - Windows

ISBN-13

978-3-638-60370-6

Barcode

9783638603706

Languages

value

Categories

LSN

3-638-60370-9



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