Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 2,3, Ludwig-Maximilians-Universitat Munchen (Deutsche Philologie), 12 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Anmerkungen: Diese Arbeit beschaftigt sich mit Menschen, die aufgrund ihrer Stigmata von der Gesellschaft diskriminiert werden., Abstract: Die Menschen kennen einander nicht leicht, selbst mit dem besten Willen und Vorsatz; nun tritt noch der bose Wille hinzu, der alles entstellt.1 Johann Wolfgang von Goethe Es ist schon lange kein Phanomen mehr, dass die Gesellschaft das Individuum aufgrund von seinen Merkmalen und Eigenschaften charakterisiert und einstuft. Die Sozialpsychologie unterscheidet zwischen korperlichen, psychischen, charakterlichen und sozialen Merkmalen einer Person, die in der Fachsprache als Stigmata bekannt sind. Negative Stigmata rufen Ablehnung, Beklemmung oder Unbehagen bei Dritten hervor und entwerten das Gesellschaftsbild eines Stigmatragers. Der Sozialwissenschaftler, Ervin Goffmann, unterscheidet zwischen sichtbaren und unsichtbaren Stigmata eines Individuums, von denen letztere fur die nachfolgende Arbeit von Bedeutung sein werden. Trager von unsichtbaren Stigmata, wie beispielsweise Psychiatriepatienten, ehemalige Gefangnisinsassen oder Arbeitslose haben es schwer sich in die Gesellschaft zu integrieren. Der Versuch, in der Gesellschaft nicht als Stigmatrager erkannt zu werden, ist oft vergeblich. 2 Sobald an einem Individuum ein entsprechend negativ definiertes Merkmal wahrgenommen wird, wird von diesem Merkmal auf weitere unvorteilhafte Eigenschaften des Individuums geschlossen, so dass sich daraus eine Art von Teufelskreis ergibt. Fur Stigmata ist nun charakteristisch, dass einmal das vorhandene Merkmal in bestimmter negativer Weise definiert wird, und dass zum anderen uber das Merkmal hinaus dem Merkmalstrager weitere ebenfalls negative Eigenschaften zugeschrieben werden, die mit dem tatsachlich gegebenen Merkmal