Friedrich V. Gentz; Eine Biographische Studie (English, German, Paperback)

Das historische Buch konnen zahlreiche Rechtschreibfehler, fehlende Texte, Bilder, oder einen Index. Kaufer konnen eine kostenlose gescannte Kopie des Originals (ohne Tippfehler) durch den Verlag. 1901. Nicht dargestellt. Auszug: ... RATIONALISTISCHE DENKWEISE. Die sogenannte rationalistische Denkweise, die in der 2. Halfte des 18. Jahrhunderts in den gebildeten Standen in Deutschland vorherrschte, ausserte sich am starksten und am allgemeinsten auf dem religiosen Gebiete. Man prufte die Dogmen und Vorschriften der Kirchen auf ihren Vernunft-Inhalt und liess nur das gelten, was einen solchen aufzuweisen hatte. Auf diese Weise verfluchtigte sich der eigentliche Glaubensinhalt, und es blieb nur uber, was allgemeine Sittenlehre war. Die Protestanten meinten ubrigens in der Regel, dass ihre Lehre jene Prufung besser auszuhalten vermoge als der Katholicismus, ja dass die Vernunftwidrigkeit ein charakteristisches Merkmal desselben sei und man sich vor dessen aufrichtigen Bekennern als den grossten Vernunftfeinden zu huten habe. Wir bemerkten bereits in Gentz die Spuren dieser Denkweise noch am Abend seines Lebens. Ohne Zweifel wurde sie ihm schon im elterlichen Hause und auf der Schule eingepflanzt und er hat sie nie ganz verleugnet. In jungen Jahren legte er auch eine starke Antipathie gegen den Katholicismus, sowohl wie er damals als noch mehr wie er in fruheren Jahrhunderten gewesen war, an den Tag. Als sein vaterlicher Freund Garve 1791 in der Berliner Monatschrift einige Aufsatze uber die Einziehung der Guter des franzosischen Clerus veroffentlichte, in welchen er diese Massregel nicht durchaus billigte, schrieb ihm Gentz, der Himmel moge verhuten, dass man Garven vorwerfe, er vertheidige den Katholicismus. Allerdings hat er dann--schon in den Anmerkungen der Ubersetzung von Burke (1792)--sich in gleichem Sinne wie Garve uber je