Unterschiede Und Wandel Der Nationsbekenntnisse Der Osterreichischen Parteien Von 1918 - 1938 (German, Electronic book text)


Der Begriff Nation leitet sich vom l a teinischen Wort 'natio' ab.'Natio' bedeutet einerseits Volk, Volksstamm oder Volkerschaftandererseits soviel wie Geburt, Abstammung und Herkunftsort. ImMittelalter wurde der Begriff der Nation zwar schon verwendet, erwar aber noch unbedeutend. Wenn eine grossere Gemeinschaft mit'ethnischen' Merkmalen bezeichnet wurde, verwendete man eher dieBegriffe 'gens' oder 'populus'. Der Begriff 'natio' stand diesenBegriffen sehr unbestimmt gegenuber und konnte sowohl einenHeimatort, als auch den sprachlichen oder sozialen Herkunftsorteiner oder mehrerer Personen bedeuten. Weiters konnten auchregionale und sprachliche Gemeinsamkeiten durch den Begriff'natio' zusammengefasst werden.1Die politische Bedeutung des Begriffes Nation wurde erst in derzweiten Halfte des 18. Jahrhunderts gepragt. Mit der FranzosischenRevolution erfuhr der Begriff eine neue Wertigkeit und sollte auchim 19. und 20. Jahrhundert eine wesentliche Kategorie in derpolitischen Auseinandersetzung bleiben. Zwischen Nationali sierungund Demokratisierung des Staates entwickelte sich ein engerZusammenhang. Die Idee der Souveranitat des Volkes, welche sichnach der burgerlichen Revolution durchzusetzen begann, pragte denBegriff Nation. Die Nation integrierte alle sozialen Schichten undmachte keine Unterschiede bezuglich politischer oder sozialer Herkunft. Fur Rousseau waren alle Staatsburger gleich. Jedereinzelne soll te sich selbst und seinen Besitz als Gemeingut unter dieoberste Leitung eines gemeinsamen Willen stellen. Dadurch entstandals offentliche Person eine seelische Gesamtkorperschaft. DieseNation ubertrug die oberste Autoritat und Souveranitat denRegierenden.2Lepsius analysiert 3 Aspekte, die in Solidaritatsverbanden, und dieNation ist ein spezieller Solidaritatsverband, enthalten sein mussen.Der klassifikatorische Aspekt legt fest, wie sich die Nation vonanderen Begriffen unterscheidet und wie sich die Nationen innerhalbvoneinander abgrenzen. ...]1 Ernst Bruckmuller, Nation Osterreich. Kulturelles Bewusstsein und gesellschaftlich- politische Prozesse(Wien 1996) S. 24-25.2 Hans Joachim Storig, Die Weltgeschichte der Philosophie (Frankfurt am Main 1992) S. 376 - 380. vglauch: Christiana Potocnik, Das Bewusstsein um die 'Osterreichische Nation' im Zusammenhang mit derGrundung der Ersten und Zweiten Republik (Dissertation Klagenfurt 1988) S.

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Der Begriff Nation leitet sich vom l a teinischen Wort 'natio' ab.'Natio' bedeutet einerseits Volk, Volksstamm oder Volkerschaftandererseits soviel wie Geburt, Abstammung und Herkunftsort. ImMittelalter wurde der Begriff der Nation zwar schon verwendet, erwar aber noch unbedeutend. Wenn eine grossere Gemeinschaft mit'ethnischen' Merkmalen bezeichnet wurde, verwendete man eher dieBegriffe 'gens' oder 'populus'. Der Begriff 'natio' stand diesenBegriffen sehr unbestimmt gegenuber und konnte sowohl einenHeimatort, als auch den sprachlichen oder sozialen Herkunftsorteiner oder mehrerer Personen bedeuten. Weiters konnten auchregionale und sprachliche Gemeinsamkeiten durch den Begriff'natio' zusammengefasst werden.1Die politische Bedeutung des Begriffes Nation wurde erst in derzweiten Halfte des 18. Jahrhunderts gepragt. Mit der FranzosischenRevolution erfuhr der Begriff eine neue Wertigkeit und sollte auchim 19. und 20. Jahrhundert eine wesentliche Kategorie in derpolitischen Auseinandersetzung bleiben. Zwischen Nationali sierungund Demokratisierung des Staates entwickelte sich ein engerZusammenhang. Die Idee der Souveranitat des Volkes, welche sichnach der burgerlichen Revolution durchzusetzen begann, pragte denBegriff Nation. Die Nation integrierte alle sozialen Schichten undmachte keine Unterschiede bezuglich politischer oder sozialer Herkunft. Fur Rousseau waren alle Staatsburger gleich. Jedereinzelne soll te sich selbst und seinen Besitz als Gemeingut unter dieoberste Leitung eines gemeinsamen Willen stellen. Dadurch entstandals offentliche Person eine seelische Gesamtkorperschaft. DieseNation ubertrug die oberste Autoritat und Souveranitat denRegierenden.2Lepsius analysiert 3 Aspekte, die in Solidaritatsverbanden, und dieNation ist ein spezieller Solidaritatsverband, enthalten sein mussen.Der klassifikatorische Aspekt legt fest, wie sich die Nation vonanderen Begriffen unterscheidet und wie sich die Nationen innerhalbvoneinander abgrenzen. ...]1 Ernst Bruckmuller, Nation Osterreich. Kulturelles Bewusstsein und gesellschaftlich- politische Prozesse(Wien 1996) S. 24-25.2 Hans Joachim Storig, Die Weltgeschichte der Philosophie (Frankfurt am Main 1992) S. 376 - 380. vglauch: Christiana Potocnik, Das Bewusstsein um die 'Osterreichische Nation' im Zusammenhang mit derGrundung der Ersten und Zweiten Republik (Dissertation Klagenfurt 1988) S.

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Product Details

General

Imprint

Grin Verlag

Release date

2004

Availability

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Authors

Format

Electronic book text - Windows

Pages

143

ISBN-13

978-3-638-29233-7

Barcode

9783638292337

Languages

value

Categories

LSN

3-638-29233-9



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