Machiavellis 'Der Furst' Im Staatsphilosophischen Kontext (German, Electronic book text)


Niccolo Machiavelli wurde 1469 in Florenz geboren und starb dort 1527. Sein Werk 'Der Furst' ( italienisch 'Il Principe' ), welches 1532, funf Jahre nach seinem Tode gedruckt wurde und ihn beruhmt machte, verfasste er 1513. Die Schrift umfasst 26 kurze Kapitel, manifestiert aber eine bedeutende Wende in der Geschichte der Rechts- und Staatsphilosophie. Wie Kopernikus in Bezug auf den Sternenhimmel, so geht Machiavelli bezuglich des Verhaltens der Menschen innerhalb der Staatsgemeinschaft von seinen eigenen Beobachtungen aus und stellt zunachst fest, wie es in der Gesellschaft zugeht, bevor er sich dem normativen Bereich zuwendet.

Machiavelli schreibt fur den Fursten, der ein bestimmtes Interesse verfolgt: Machterwerb, Machtkonsolidierung und Machterhalt. Somit stellt er nicht ein gottliches Gesetz oder eine bestimmte Idee des Staates in den Mittelpunkt seiner Betrachtungen, sondern den Souveran, den Fursten, der seine Macht und somit auch die Souveranitat seines Staates sichern muss, um uberhaupt eine Staats- und Gesetzesordnung zu gewahrleisten.

Mit Kopernikus entsteht die neuzeitliche Astronomie, die von Kepler und Galilei endgultig etabliert wird; Machiavelli ist der erste Staatsphilosoph der Neuzeit, nach ihm etablieren Bodin und Hobbes mit verschiedenen Ansatzen die Idee der Staatssouveranitat.

'Wir leben in einer Demoskopiedemokratie' bemerkte 1992 der damalige Bundesprasident Richard von Weizsacker. Eigentlich schrieb Machiavelli sein 'Il Principe' fur einen absoluten Herrscher bzw. fur einen Fursten, der ein absoluter Herrscher werden wollte. Dass Machiavellismus, sprich rein zweckrationales Denken in der Politik auch in demokratischen Gesellschaften an der Tagesordnung ist, ist weniger eine Auswirkung des Denkers Niccolo Machiavelli als die konsequente Schlussfolgerung aus der Tatsache, dass wer keine Macht besitzt, Macht erwerben will, und wer Macht besitzt, Macht erhalten will. Ob ein Wille zur Macht im Sinne Nietzsches, oder eine leichte Affinitat zum Machtstreben zum Zwecke der Sicherung der Selbsterhaltung, - eine Neigung des Menschen, sich Macht uber andere Artgenossen anzueignen, steht ausser Frage. Auch die Tatsache, dass Macht nicht nur die Sicherung des eigenen Uberlebens, sondern dazu noch jede Menge materieller Vorteile bringt, geht eindeutig aus der Beobachtung hervor


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Product Description

Niccolo Machiavelli wurde 1469 in Florenz geboren und starb dort 1527. Sein Werk 'Der Furst' ( italienisch 'Il Principe' ), welches 1532, funf Jahre nach seinem Tode gedruckt wurde und ihn beruhmt machte, verfasste er 1513. Die Schrift umfasst 26 kurze Kapitel, manifestiert aber eine bedeutende Wende in der Geschichte der Rechts- und Staatsphilosophie. Wie Kopernikus in Bezug auf den Sternenhimmel, so geht Machiavelli bezuglich des Verhaltens der Menschen innerhalb der Staatsgemeinschaft von seinen eigenen Beobachtungen aus und stellt zunachst fest, wie es in der Gesellschaft zugeht, bevor er sich dem normativen Bereich zuwendet.

Machiavelli schreibt fur den Fursten, der ein bestimmtes Interesse verfolgt: Machterwerb, Machtkonsolidierung und Machterhalt. Somit stellt er nicht ein gottliches Gesetz oder eine bestimmte Idee des Staates in den Mittelpunkt seiner Betrachtungen, sondern den Souveran, den Fursten, der seine Macht und somit auch die Souveranitat seines Staates sichern muss, um uberhaupt eine Staats- und Gesetzesordnung zu gewahrleisten.

Mit Kopernikus entsteht die neuzeitliche Astronomie, die von Kepler und Galilei endgultig etabliert wird; Machiavelli ist der erste Staatsphilosoph der Neuzeit, nach ihm etablieren Bodin und Hobbes mit verschiedenen Ansatzen die Idee der Staatssouveranitat.

'Wir leben in einer Demoskopiedemokratie' bemerkte 1992 der damalige Bundesprasident Richard von Weizsacker. Eigentlich schrieb Machiavelli sein 'Il Principe' fur einen absoluten Herrscher bzw. fur einen Fursten, der ein absoluter Herrscher werden wollte. Dass Machiavellismus, sprich rein zweckrationales Denken in der Politik auch in demokratischen Gesellschaften an der Tagesordnung ist, ist weniger eine Auswirkung des Denkers Niccolo Machiavelli als die konsequente Schlussfolgerung aus der Tatsache, dass wer keine Macht besitzt, Macht erwerben will, und wer Macht besitzt, Macht erhalten will. Ob ein Wille zur Macht im Sinne Nietzsches, oder eine leichte Affinitat zum Machtstreben zum Zwecke der Sicherung der Selbsterhaltung, - eine Neigung des Menschen, sich Macht uber andere Artgenossen anzueignen, steht ausser Frage. Auch die Tatsache, dass Macht nicht nur die Sicherung des eigenen Uberlebens, sondern dazu noch jede Menge materieller Vorteile bringt, geht eindeutig aus der Beobachtung hervor

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Product Details

General

Imprint

Grin Verlag

Release date

2007

Availability

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Authors

Format

Electronic book text - Windows

Pages

14

ISBN-13

978-3-638-73046-4

Barcode

9783638730464

Languages

value

Categories

LSN

3-638-73046-8



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