Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Politik - Politische Systeme - Historisches, Note: 2,7, Freie Universitat Berlin, Sprache: Deutsch, Abstract: Peter Steinbach definiert Widerstandler im Dritten Reich als jene, ...] die sich personlich und haufig allein fur sich selbst nationalsozialistischen Zumutungen an Geist, Vernunft und Gefuhl widersetzten, die geistige Freiheit des Glaubens, des wissenschaftlichen Arbeitens, des kunstlerischen Schaffens, der berufsspezifischen Ethik beanspruchten und dadurch nationalsozialistischer Politik eine Grenze wiesen" (Steinbach 2001, 66). Die Motive fur den Widerstand im Nationalsozialismus waren also vielfaltig, was dazu fuhrte, dass gegen Hitler keine geschlossene Front von uberzeugten Regimegegnern stand. Zudem war das Risiko nicht nur fur den einzelnen, sondern auch fur seine Angehorigen aussert hoch, denn auf Vorbereitung zum Hochverrat," Feindbegunstigung" und Wehrkraftzersetzung" stand Freiheitsstrafe und im schlimmsten Fall die Todesstrafe. (Bald 2004b, 48) Die tatsachlich aktiv gewordenen Widerstandler wurden nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs mit Heldenmythen versehen und bekamen den Status von Martyrern zugeschrieben. Martyrer zeichnen sich oft dadurch aus, dass sie zu jeder Sekunde uber die symbolische Wirkung ihres Handelns im Klaren sind. Sophie Scholl, beruhmtes Mitglied der studentischen Widerstandsgruppe Weisse Rose," wusste, dass ihr Schicksal Bedeutung fur die wenigen hatte, die sich gemeinsam mit ihr dem NS-Terror widersetzten, aber auch fur die vielen, die nicht aktiv wurden. In der Nachkriegszeit kreierte die geschichtspolitische Aufarbeitung von Widerstand unter dem NS-Regime einen Heldenmythos, der besonders Sophie Scholl erfasste. Ihre Sonderstellung scheint sachlich betrachtet wenig gerechtfertigt zu sein, da die Taten stets von weiteren Mitgliedern der Gruppe mitgetragen, wenn nicht sogar initiiert wurden. Die alte Legende, mit dem Namen Weisse Rose' sofort und nur Geschwister Scholl'