Dokument aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Archaologie, Note: -, -, Sprache: Deutsch, Abstract: Vor etwa 7500 Jahren wanderten Menschen aus dem Balkan entlang der Elbe und der Donau in das Gebiet von Deutschland ein. Diese Pioniere standen kulturell bereits auf dem Niveau der Jungsteinzeit, fur die Ackerbau, Viehzucht, Topferei und Sesshaftigkeit kennzeichnend sind. Die fruhen Bauern trafen in einem relativ dunn von Jagern, Fischern und Sammlern der spaten Mittelsteinzeit besiedelten Gebiet ein. Bevorzugt liessen sie sich in Landschaften nieder, deren fruchtbare Boden sich besonders gut fur Ackerbau eigneten. Jene Kolonisatoren lichteten die damaligen Eichenmischwalder durch Fallen von Baumen mit Steinbeilen oder durch Brandrodung mit Feuer. Das Holz der Baume verwendeten sie fur den Bau von bis zu 40 Meter langen Wohnhausern. Ihre Siedlungen lagen anfangs wie kleine Inseln im riesigen Waldmeer. Wegen der banderartigen Verzierung ihrer Tongefasse bezeichnet man diese Bauern als Bandkeramiker, Linearbandkeramiker oder Linienbandkeramiker. Ihre Hausbauweise, ihr Keramikstil, ihr Schmuck, ihr Kunststil, ihre Bestattungsweise und ihre Religion unterscheiden sich auffallig von den Errungenschaften der vorhergehenden mittelsteinzeitlichen Jager, Fischer und Sammler. Die Bandkeramiker schufen eine vollig neue Welt, in der eine neue Wirtschafts- und Lebensweise, aber auch neue Werte und Glaubensvorstellungen alles verdrangten, was uber Jahrtausende gewachsen war. Funde der Linienbandkeramischen Kultur (etwa 5.500 bis 4.900 v. Chr.) kennt man aus Baden-Wurttemberg, Bayern, dem Saarland, Rheinland-Pfalz, Hessen, Nordrhein-Westfalen, dem sudlichen Niedersachsen, aus Thuringen, Sachsen-Anhalt, Sachsen, Brandenburg und aus dem unteren Odergebiet. Mit diesen Einwanderern befasst sich das Taschenbuch Die ersten Bauern in Deutschland" des Wiesbadener Wissenschaftsautors Ernst Probst. Er hat sich durch seine Werke Deutschland in der Urzeit" (1986), Deutschland in der Steinzeit" (1