Erinnerung und Leugnung - Neue Impulse im oeffentlichen Diskurs der Turkei uber den Voelkermord an den Armeniern (German, Paperback)


Studienarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Politik - Internationale Politik - Thema: Frieden und Konflikte, Sicherheit, Note: 1,7, Universitat Hamburg, Sprache: Deutsch, Abstract: Bis heute wird in der Turkei die systematische Ermordung und Vertreibung der armenischen Minderheit im Osmanischen Reich relativiert, oder geleugnet. Die Volkerrechtlerin Martha Minow schrieb, dass Opfer und Tater nur durch Vergebung einen Schlussstrich unter solche Verbrechen ziehen konnten. Gleichzeitig sei staatlich betriebenes, kollektives Vergessen und Leugnen aber fur die Tater notwendig, um die eigene Selbstachtung zu bewahren. Da die Opfer ohne Anerkennung ihres Leides nicht vergeben konnten und ihrerseits Wut kultivierten, eventuell sogar Rache anstreben wurden, konne eine solche Politik nur scheitern. Alljahrliche Gedenkveranstaltungen und Demonstrationen zum Jahrestag der Deportationen 1915 zeigen, dass die Nachfahren der Opfer in der Tat weder vergessen, noch vergeben haben. Bis heute bildet die turkische Geschichtspolitik eines der Haupthindernisse fur die Normalisierung der armenisch-turkischen Beziehungen ebenso wie sie auch die europaisch-turkischen Beziehungen beeintrachtigt. Nicht zuletzt deshalb loste die franzosische Anerkennung des Volkermordes 2001 einen vorsichtigen Kurswechsel gegenuber Armenien aus. Seitdem haben neue Impulse im innerturkischen Diskurs zu einer differenzierteren Betrachtung der Geschichte gefuhrt. Vorliegend geht es daher nicht um die Frage, ob ein Volkermord stattgefunden hat. Dieser wird als Faktum anerkannt. Doch welche Ursachen sind verantwortlich fur den vorsichtigen Wandel des innerturkischen Diskurses, fur die ansetzende Enttabuisierung? Ausgehend von den Ursachen der turkischen Leugnungspolitik sollen die Grunde der heftigen Emotionalitat aufgezeigt werden, mit der Turken aller Lager auf dieses Thema reagieren. Anschliessend werden drei Faktoren benannt, die in den vergangenen Jahren einem differenzierteren Diskurs den Weg geebnet ha

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Studienarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Politik - Internationale Politik - Thema: Frieden und Konflikte, Sicherheit, Note: 1,7, Universitat Hamburg, Sprache: Deutsch, Abstract: Bis heute wird in der Turkei die systematische Ermordung und Vertreibung der armenischen Minderheit im Osmanischen Reich relativiert, oder geleugnet. Die Volkerrechtlerin Martha Minow schrieb, dass Opfer und Tater nur durch Vergebung einen Schlussstrich unter solche Verbrechen ziehen konnten. Gleichzeitig sei staatlich betriebenes, kollektives Vergessen und Leugnen aber fur die Tater notwendig, um die eigene Selbstachtung zu bewahren. Da die Opfer ohne Anerkennung ihres Leides nicht vergeben konnten und ihrerseits Wut kultivierten, eventuell sogar Rache anstreben wurden, konne eine solche Politik nur scheitern. Alljahrliche Gedenkveranstaltungen und Demonstrationen zum Jahrestag der Deportationen 1915 zeigen, dass die Nachfahren der Opfer in der Tat weder vergessen, noch vergeben haben. Bis heute bildet die turkische Geschichtspolitik eines der Haupthindernisse fur die Normalisierung der armenisch-turkischen Beziehungen ebenso wie sie auch die europaisch-turkischen Beziehungen beeintrachtigt. Nicht zuletzt deshalb loste die franzosische Anerkennung des Volkermordes 2001 einen vorsichtigen Kurswechsel gegenuber Armenien aus. Seitdem haben neue Impulse im innerturkischen Diskurs zu einer differenzierteren Betrachtung der Geschichte gefuhrt. Vorliegend geht es daher nicht um die Frage, ob ein Volkermord stattgefunden hat. Dieser wird als Faktum anerkannt. Doch welche Ursachen sind verantwortlich fur den vorsichtigen Wandel des innerturkischen Diskurses, fur die ansetzende Enttabuisierung? Ausgehend von den Ursachen der turkischen Leugnungspolitik sollen die Grunde der heftigen Emotionalitat aufgezeigt werden, mit der Turken aller Lager auf dieses Thema reagieren. Anschliessend werden drei Faktoren benannt, die in den vergangenen Jahren einem differenzierteren Diskurs den Weg geebnet ha

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Product Details

General

Imprint

Grin Verlag

Country of origin

United States

Release date

April 2012

Availability

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First published

August 2013

Authors

Dimensions

254 x 178 x 2mm (L x W x T)

Format

Paperback - Trade

Pages

40

ISBN-13

978-3-656-17571-1

Barcode

9783656175711

Languages

value

Categories

LSN

3-656-17571-3



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