Mystische Korrespondenz zwischen Tradition und Innovation - Eine exemplarische Untersuchung der Briefe Heinrichs von Noerdlingen an Margaretha Ebner (Briefe IV und XXXVII) unter Berucksichtigung der Ars dictaminis (German, Paperback)


Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,5, Albert-Ludwigs-Universitat Freiburg, Veranstaltung: Frauenmystik im Mittelalter, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Briefe des Weltpriesters Heinrich von Nordlingen an die mystisch begabte Dominikanerin Margaretha Ebner gelten als ...] die alteste personlich gehaltene Briefsammlung in deutscher Sprache." Sie entstanden in der ersten Halfte des 14. Jahrhunderts und stehen damit an der Schwelle zur Tradition einer volkssprachlichen privaten Briefkultur. Zuvor war die briefliche Kommunikation des Mittelalters lateinisch und beschrankte sich vorwiegend auf den geschaftlich-juristischen Bereich. Eine Ausnahme bildeten die Liebesbriefe, die jedoch meist fiktiv sind, einen hohen Kunstcharakter aufweisen und daher kaum Ausdruck authentischer personlicher Gefuhle sind. Die ersten deutschen Prosabriefe entstanden im Kontext spatmittelalterlicher Mystik. Die enge und vertraute Beziehung zwischen Beichtvater und Mystikerin gaben den Briefen einen starken personlichen Charakter, so dass sie fast schon den Anschein von Modernitat erwecken. Neben der Korrespondenz Heinrichs von Nordlingen sind in diesem Zusammenhang auch die Briefe Heinrich Seuses an Elsbeth Stagel zu erwahnen, die zeitlich betrachtet sogar alter sind. Allerdings wird ihnen der Briefcharakter nahezu abgesprochen: Da Seuses Schreiben eher briefliche Predigten und Traktate sind, kann diese Korrespondenz i.e. diejenige von Nordlingens] als der fruheste deutsche Briefwechsel bezeichnet werden." Damit kommt den Briefen Heinrichs von Nordlingen eine besondere Bedeutung hinsichtlich der deutschen Privatbriefkultur im Mittelalter zu. Die mittelalterliche Briefkommunikation unterscheidet sich eklatant von der modernen Briefpraxis; sie wies schon fruh formale Gewohnheiten auf und unterlag seit dem Hochmittelalter den Kriterien der im 11. Jahrhundert neu aufgekommenen Ars dictaminis, der Briefstellerlehre, die fur die gesamte

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Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,5, Albert-Ludwigs-Universitat Freiburg, Veranstaltung: Frauenmystik im Mittelalter, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Briefe des Weltpriesters Heinrich von Nordlingen an die mystisch begabte Dominikanerin Margaretha Ebner gelten als ...] die alteste personlich gehaltene Briefsammlung in deutscher Sprache." Sie entstanden in der ersten Halfte des 14. Jahrhunderts und stehen damit an der Schwelle zur Tradition einer volkssprachlichen privaten Briefkultur. Zuvor war die briefliche Kommunikation des Mittelalters lateinisch und beschrankte sich vorwiegend auf den geschaftlich-juristischen Bereich. Eine Ausnahme bildeten die Liebesbriefe, die jedoch meist fiktiv sind, einen hohen Kunstcharakter aufweisen und daher kaum Ausdruck authentischer personlicher Gefuhle sind. Die ersten deutschen Prosabriefe entstanden im Kontext spatmittelalterlicher Mystik. Die enge und vertraute Beziehung zwischen Beichtvater und Mystikerin gaben den Briefen einen starken personlichen Charakter, so dass sie fast schon den Anschein von Modernitat erwecken. Neben der Korrespondenz Heinrichs von Nordlingen sind in diesem Zusammenhang auch die Briefe Heinrich Seuses an Elsbeth Stagel zu erwahnen, die zeitlich betrachtet sogar alter sind. Allerdings wird ihnen der Briefcharakter nahezu abgesprochen: Da Seuses Schreiben eher briefliche Predigten und Traktate sind, kann diese Korrespondenz i.e. diejenige von Nordlingens] als der fruheste deutsche Briefwechsel bezeichnet werden." Damit kommt den Briefen Heinrichs von Nordlingen eine besondere Bedeutung hinsichtlich der deutschen Privatbriefkultur im Mittelalter zu. Die mittelalterliche Briefkommunikation unterscheidet sich eklatant von der modernen Briefpraxis; sie wies schon fruh formale Gewohnheiten auf und unterlag seit dem Hochmittelalter den Kriterien der im 11. Jahrhundert neu aufgekommenen Ars dictaminis, der Briefstellerlehre, die fur die gesamte

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Product Details

General

Imprint

Grin Verlag

Country of origin

Germany

Release date

April 2010

Availability

Expected to ship within 10 - 15 working days

First published

October 2013

Authors

Dimensions

210 x 148 x 2mm (L x W x T)

Format

Paperback - Trade

Pages

28

ISBN-13

978-3-640-58998-2

Barcode

9783640589982

Languages

value

Categories

LSN

3-640-58998-X



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