Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Germanistik - Komparatistik, Vergleichende Literaturwissenschaft, Note: 1,3, Universitat Erfurt, Veranstaltung: Vergessen geben. Amnesien in Literatur und Film, 7 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Mit der Moglichkeit des Unmoglichen" wird nun, nachdem die Soziologie Jahrzehnte lang die Tausch- und Gabeereignisse in verschiedenen Kulturen beschrieben hat, die semantische Seite der Gabe und des Gebens geoffnet und betrachtet. Jacques Derrida spielt in diesem Kontext eine entscheidende Rolle in der postmodernen Philosophie, fordert und fordert neue Denkprozesse. Die Kernfrage, die sich Derrida stellt lautet: Gibt es Gabe? Diese Frage soll in dieser Arbeit auch im Film Der Mann ohne Vergangenheit" von Aki Kaurismaki gestellt werden. Dabei geht er formalistischen und strukturalistischen Ansatzen nach, indem er den Begriff der Gabe einerseits aus okonomischen Aspekten, andererseits jedoch auch aus linguistischen Erkenntnissen her konstruiert. Die Gefahr der Formalisierung des Gabeereignisses in der Hinsicht, dass es sich jeden Augenblick selbst zerstoren und zu einem blossen Tauschakt werden konnte, zeigt die Polemik des Gabendiskurses, der Derrida entschieden und mit einem Komplex von Fragen nachgeht. Kann man geben, ohne zuruckzugeben? Kann man schenken, ohne sich im okonomischen Kreislauf von Tausch, Verpflichtung und Schuld zu verstricken? Kann man sich geben"? Besonders im Film sind zwei Extrema zu erkennen: die der gesellschaftlichen Tauschokonomie, in der es vorrangig um Profit, Kapitale und Chancen geht und zum Anderen die reine zwischenmenschliche Okonomie, die mit Gesten, Zuspruchen, Geschenken handelt." Zwar begibt sich Derrida bei dem Versuch, diese Fragen zu klaren, immer wieder auf einen gedanklichen Spiessrutenlauf durch die unlogische Logik der Paradoxien, zeigt aber gerade dadurch, dass man mit einem anderen Denken neue Erkenntnisse gewinnen kann. Er fordert eine klare Abgrenzu