Warum Wird in Der Fruh- Und Hochphase Des Minnesangs Nicht Gegessen? (German, Paperback)


Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Germanistik - Altere Deutsche Literatur, Mediavistik, Note: 1,0, Albert-Ludwigs-Universitat Freiburg (Deutsches Seminar I), Veranstaltung: Reinmar und Morungen, 32 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Anmerkungen: Aus der Beurteilung: "In Ihrer sehr klugen Arbeit benutzen Sie die Essenmetaphorik als Anknupfungspunkt, um eine grundsatzliche Abhandlung uber abstrakte Gedankenlyrik und die Rolle der Motive Mund und Kuss zu verfassen. Das gelingt Ihnen ausgezeichnet.", Abstract: Swenn siz parel im gebot, / daz gerueret het ir munt, / So wart in niwe freude kunt / daz er da nach sult trinken." Wenn im Parzival Gawan den Becher mit seiner Dame teilt und mit ihr speist, verbinden sich hofische Minne und hofisches Mahl. Dieses mittelalterliche Candle Light Dinner' entspricht in dieser Weise sicher nicht der hofischen Realitat, ist aber dennoch in einem zentralen Punkt vollkommen glaubhaft: Selbst zu festlichen Gelegenheiten bei Hofe teilen sich die Gaste die Trinkgefasse. In der hofischen Epik speisen Manner und Frauen in Paaren - eine ideale Gelegenheit also, um sich kennen zu lernen. Umso erstaunlicher ist es, dass, im Gegensatz zu dieser Szene aus der hofischen Epik, im Minnesang das gemeinsame Mahl nicht existiert. Im Textkorpus, der die Fruh- und Hochphasen des Minnesangs (ca. 1150-1230) umfasst, dem Des Minnesangs Fruhling" erscheint das Wortfeld um Nahrungsaufnahme (etwa ezzen," speisen," smecken," trinken," visch," vleisch," wazzer," brot," vasan," win") im Zusammenhang mit der Minnesituation gar nicht. Warum wird in der Fruh- und Hochphase des Minnesangs auf das gemeinsame Speisen und sogar auf die Nennung von Nahrungsmitteln verzichtet? Auch in der Forschung ist diese Thematik stark vernachlassigt: Wahrend das Bankett in der hofischen Epik Gegenstand zahlreicher Untersuchungen ist,5 ist das nicht existierende Mahl im Minnesang noch unerforscht. Als Untersuchungsgegenstand bieten sich die

R259
List Price R261

Or split into 4x interest-free payments of 25% on orders over R50
Learn more

Discovery Miles2590
Delivery AdviceOut of stock

Toggle WishListAdd to wish list
Review this Item

Product Description

Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Germanistik - Altere Deutsche Literatur, Mediavistik, Note: 1,0, Albert-Ludwigs-Universitat Freiburg (Deutsches Seminar I), Veranstaltung: Reinmar und Morungen, 32 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Anmerkungen: Aus der Beurteilung: "In Ihrer sehr klugen Arbeit benutzen Sie die Essenmetaphorik als Anknupfungspunkt, um eine grundsatzliche Abhandlung uber abstrakte Gedankenlyrik und die Rolle der Motive Mund und Kuss zu verfassen. Das gelingt Ihnen ausgezeichnet.", Abstract: Swenn siz parel im gebot, / daz gerueret het ir munt, / So wart in niwe freude kunt / daz er da nach sult trinken." Wenn im Parzival Gawan den Becher mit seiner Dame teilt und mit ihr speist, verbinden sich hofische Minne und hofisches Mahl. Dieses mittelalterliche Candle Light Dinner' entspricht in dieser Weise sicher nicht der hofischen Realitat, ist aber dennoch in einem zentralen Punkt vollkommen glaubhaft: Selbst zu festlichen Gelegenheiten bei Hofe teilen sich die Gaste die Trinkgefasse. In der hofischen Epik speisen Manner und Frauen in Paaren - eine ideale Gelegenheit also, um sich kennen zu lernen. Umso erstaunlicher ist es, dass, im Gegensatz zu dieser Szene aus der hofischen Epik, im Minnesang das gemeinsame Mahl nicht existiert. Im Textkorpus, der die Fruh- und Hochphasen des Minnesangs (ca. 1150-1230) umfasst, dem Des Minnesangs Fruhling" erscheint das Wortfeld um Nahrungsaufnahme (etwa ezzen," speisen," smecken," trinken," visch," vleisch," wazzer," brot," vasan," win") im Zusammenhang mit der Minnesituation gar nicht. Warum wird in der Fruh- und Hochphase des Minnesangs auf das gemeinsame Speisen und sogar auf die Nennung von Nahrungsmitteln verzichtet? Auch in der Forschung ist diese Thematik stark vernachlassigt: Wahrend das Bankett in der hofischen Epik Gegenstand zahlreicher Untersuchungen ist,5 ist das nicht existierende Mahl im Minnesang noch unerforscht. Als Untersuchungsgegenstand bieten sich die

Customer Reviews

No reviews or ratings yet - be the first to create one!

Product Details

General

Imprint

Grin Verlag

Country of origin

Germany

Release date

November 2008

Availability

Supplier out of stock. If you add this item to your wish list we will let you know when it becomes available.

First published

October 2013

Authors

Dimensions

210 x 148 x 2mm (L x W x T)

Format

Paperback - Trade

Pages

28

ISBN-13

978-3-640-20601-8

Barcode

9783640206018

Languages

value

Categories

LSN

3-640-20601-0



Trending On Loot