1841. .: ... Nachdem mich die Erfahrung gelehrt hat, dass Alles, was im gewohnlichen Leben haufig begegnet, eitel und unnutz sey; da ich sah, dass Alles, wovon und was ich furchtete, nur in so weit gut oder schlecht sey, als in wiefern die Seele davon bewegt werde; beschloss ich endlich nachzuforschen, ob es etwas gebe, was wahrhaft gut und aus sich selbst mittheilsam sey, und wovon allein, mit Entfernung alles Nebrigen, die Seele ergriffen werde; ja ob es etwas gebe, nach dessen Aufsindung und Erlangung ich einer bestandigen und hochsten Freude auf ewig geniessen konnte. Ich sage: beschloss ich endlich; denn beim ersten Anblick schien es unraihsam, wegen einer noch ungewissen Sache das Gewisse aufgeben zu wollen. Ich sah namlich die Vortheile, die man aus der Ehre und den Reichthumern erlangt, und dass ich von ihrer Erlangung abzustehen gezwungen wurde, wenn ich mich ernstlich um eine andre und neue Sache bemuhen wollte; und wenn vielleicht das hochste Gluck in jenen lage, so sah ich wohl ein, dass ich sie entbehren musste; dass ich aber, wenn es nicht in ihnen lag, und ich mich nur um sie Muhe gab, auch das hochste Gluck entbehrte. Ich uberlegte daher in meinem Geiste, ob es vielleicht nutzlich ware, zu einem neuen Zustande, oder wenigstens zu dessen Gewissheit zu gelangen, ohne dass ich die Ordnung und die allgemeine Einrichtung meines Lebens zu andern brauchte, was ich oft umsonst versucht habe. Denn was meistentheils im Leben begegnet, und bei den Menschen, wie aus ihren Werken zu ersehen ist, als das hochste Gut geschatzt wird, wird auf diese drei Dinge zuruckgefuhrt: namlich auf Reichthum, Ehre und Sinnenlust. Durch diese drei wird der Geist so zerstreut, dass er durchaus nicht uber ein anderes Gut nachdenken kann. Denn was die Sinnenlust betrifft, so wird durch si