Chancengleichheit Auf Japanisch - Strukturen, Reformen Und Perspektiven Der Frauenerwerbsarbeit in Japan (German, Paperback, 1998 ed.)


Dass Geschlechtszugehorigkeit ein strukturierendes Prinzip des Arbeitsmark tes, der betrieblichen Arbeitsorganisation oder der personalpolitischen Ge staltung von Karrierewegen ist, gilt (wenn auch in unterschiedlicher Auspra gung) fur alle Industrielander. Aber in kaum einem anderen Land erscheint die geschlechtsspezifische Segmentation der Beschaftigungsbedingungen (Lohn, beruflicher Status, Aufstiegsperspektiven, Beschaftigungssicherheit) so krass und ausgepragt wie in Japan. Frauen tragen die Hauptlast konjunktu reller Beschaftigungsanpassungen, ubernehmen uberwiegend gering qualifi zierte Arbeitsplatze in nachgeordneten Positionen und folgen in aller Regel der starren gesellschaftlichen (und unternehmerischen) Erwartungshaltung, dass sie nach Schul- oder Hochschulabschluss und mehrjahriger Tatigkeit ihre Erwerbskarriere zugunsten einer langeren Familienpause unterbrechen, um danach erneut dem Arbeitsmarkt zur Verfugung zu stehen. Diese Diskonti nuitat der Erwerbstatigkeit benachteiligt Frauen um so mehr, als Senioritat und Dauerbeschaftigung noch immer die wesentlichen Mechanismen von innerbetrieblichem Aufstieg darstellen. Betriebliche Rekrutierung mit der Perspektive von Dauerbeschaftigung und kontinuierlicher betriebs interner Qualifizierung bevorzugt notwendigerweise diejenigen, die eine permanente, moglichst exzessive "Rundumnutzung" und eine langfristige Amortisation betrieblicher Humankapitalinvestitionen versprechen. Wie in anderen Industrielandern sind seit langem auch in Japan die Struk turen der Frauenerwerbstatigkeit und das Geschlechterverhaltnis auf dem Arbeitsmarkt vor dem Hintergrund veranderter Rahmenbedingungen in Be wegung geraten. Die Ausweitung des Dienstleistungssektors, die Flexibilisie rung der betrieblichen Personalkonzepte, demographische Verschiebungen und veranderte Lebensentwurfe der Frauen eroffnen neue Zugangs wege zu bisher blockierten Laufbahnen und Positionen. Andererseits zeigen die ge wachsenen Strukturen mit ihren offenen und verdeckten Mechanismen ge schlechtsspezifischer Diskriminierung ein erhebliches Beharrungsvermogen. Alte Abschottungen losen sich auf, zugleich aber entstehen neue."

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Dass Geschlechtszugehorigkeit ein strukturierendes Prinzip des Arbeitsmark tes, der betrieblichen Arbeitsorganisation oder der personalpolitischen Ge staltung von Karrierewegen ist, gilt (wenn auch in unterschiedlicher Auspra gung) fur alle Industrielander. Aber in kaum einem anderen Land erscheint die geschlechtsspezifische Segmentation der Beschaftigungsbedingungen (Lohn, beruflicher Status, Aufstiegsperspektiven, Beschaftigungssicherheit) so krass und ausgepragt wie in Japan. Frauen tragen die Hauptlast konjunktu reller Beschaftigungsanpassungen, ubernehmen uberwiegend gering qualifi zierte Arbeitsplatze in nachgeordneten Positionen und folgen in aller Regel der starren gesellschaftlichen (und unternehmerischen) Erwartungshaltung, dass sie nach Schul- oder Hochschulabschluss und mehrjahriger Tatigkeit ihre Erwerbskarriere zugunsten einer langeren Familienpause unterbrechen, um danach erneut dem Arbeitsmarkt zur Verfugung zu stehen. Diese Diskonti nuitat der Erwerbstatigkeit benachteiligt Frauen um so mehr, als Senioritat und Dauerbeschaftigung noch immer die wesentlichen Mechanismen von innerbetrieblichem Aufstieg darstellen. Betriebliche Rekrutierung mit der Perspektive von Dauerbeschaftigung und kontinuierlicher betriebs interner Qualifizierung bevorzugt notwendigerweise diejenigen, die eine permanente, moglichst exzessive "Rundumnutzung" und eine langfristige Amortisation betrieblicher Humankapitalinvestitionen versprechen. Wie in anderen Industrielandern sind seit langem auch in Japan die Struk turen der Frauenerwerbstatigkeit und das Geschlechterverhaltnis auf dem Arbeitsmarkt vor dem Hintergrund veranderter Rahmenbedingungen in Be wegung geraten. Die Ausweitung des Dienstleistungssektors, die Flexibilisie rung der betrieblichen Personalkonzepte, demographische Verschiebungen und veranderte Lebensentwurfe der Frauen eroffnen neue Zugangs wege zu bisher blockierten Laufbahnen und Positionen. Andererseits zeigen die ge wachsenen Strukturen mit ihren offenen und verdeckten Mechanismen ge schlechtsspezifischer Diskriminierung ein erhebliches Beharrungsvermogen. Alte Abschottungen losen sich auf, zugleich aber entstehen neue."

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Product Details

General

Imprint

VS Verlag fur Sozialwissenschaften

Country of origin

United Kingdom

Release date

1998

Availability

Expected to ship within 10 - 15 working days

First published

1998

Authors

Dimensions

216 x 140 x 11mm (L x W x T)

Format

Paperback - Trade

Pages

196

Edition

1998 ed.

ISBN-13

978-3-8100-2033-8

Barcode

9783810020338

Languages

value

Subtitles

value

Categories

LSN

3-8100-2033-8



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