...] Ziel dieser Arbeit ist es jedoch nicht, objektive Faktoren fur Gluck zu ermitteln. Vielmehr soll uns die Frage beschaftigen, ob der einzelne Mensch wirklich weiss, was ihn glucklich und zufrieden macht. Der Volksmund sagt: 'Jeder ist seinen eigenen Gluckes Schmied' und legt damit die Verantwortung fur ein gluckliches Leben in die Hande jedes Einzelnen. Um aber an seinem Gluck arbeiten zu konnen, muss man erst einmal wissen, um was man sich bemuht. Es scheint nahe liegend, die Antwort auf diese Frage in der eigenen Erinnerung zu suchen. 'Was hat mich in der Vergangenheit glucklich gemacht und was nicht?' Die Vorstellung ein gutes Leben fuhren zu konnen, indem man verstarkt das tut, was einen fruher glucklich gemacht und vermeidet was unangenehme Gefuhle verursacht hat, ist verlockend. Aber ist das wirklich so einfach? Im Alltag spielen Erinnerungen eine wichtige Rolle, da sie in vielen Fallen Grundlage von Entscheidungen sind. Wer sich daran erinnert, dass er sich an einer heissen Herdplatte verbrannt hat, wird sich das nachste Mal vorsehen. 'Burnt child treats the fire.' Es gibt aber auch Hinweise, die daran zweifeln lassen, dass das Gedachtnis ein verlasslicher Verbundeter ist. Wie der niederlandische Psychologe Draaisma in einem Interview anmerkte, 'Fur die meisten Geschichten und Episoden, die wir im Alltag erleben, gibt es im Sinne der Evolution uberhaupt keine Notwendigkeit, sie zu behalten. Die Erinnerung an eine Schmach oder eine Lebensmittelvergiftung dagegen bleibt, weil das wichtig ist furs Uberleben.' Bedeutet das, dass man sich an vergangenes Gluck insgesamt schlechter erinnert als an negative Erfahrungen? Und ist es dann uberhaupt moglich aus den eigenen Erfahrungen zu lernen, was einen glucklich macht? Um der Antwort auf diese Frage naher zu kommen, vorgestellt, die sich mit dem Prozess der Erinnerung befassen. Es soll geklart werden, welche Aspekte von Ereignissen dafur verantwortlich sind, ob und wie sie erinnert werden. Das Ziel einer abschliessenden Diskussion wird es sein, die gewonnenen Erkenntnisse dahingehend zu prufen, wie mit ihrer Hilfe ein hoheres subjektives Wohlbefinden erreicht werden ka