This historic book may have numerous typos and missing text. Purchasers can usually download a free scanned copy of the original book (without typos) from the publisher. Not indexed. Not illustrated. 1840 edition. Excerpt: ... Pflichten vernachlassigen werde. Es ist ferner von Seiten des Arztes die grosste Decenz in geschlechtlicher Beziehung nothwendig. Sobald die Kranke erkennt, und Frauen vermogen dieses sehr schnell, dass der Arzt niedere Absichten hegt, so verliert sie die zum Vertrauen nothwendige Achtung, das moralische Weib wird zuruckhaltender, das ungebildetere zu dreist gegen ihn werden und er selbst hierdurch in seinem Handeln mehr beschrankt sein, seine Verordnungen werden mit weniger Punktlichkeit befolgt werden. Nur dadurch, dass der Arzt allen niederen geschlechtliche Trieben fremd zu sein scheint, wird er ebensowohl die Schamhaftigkeit als die Frechheit des Weibes am sichersten besiegen und stets sich die Achtung des weibli . 21. Der Arzt muss ferner darnach streben, das Vertrauen und ein offenes Gestandniss seiner Kranken sich zu erwerben, was bei Frauen immer schwieriger als bei dem Manne ist, und, da so viele Krankheitszustande aus Verhaltnissen, die das Weib gern verschweigt, hervorgehen, auch immer von grosserer Wichtigkeit erscheinen muss. Vor Allem ist es hierzu nothwendig, dass der Arzt verschwiegen sei und die Kranke mit Gewissheit vertrauen kann, dass das, was sie ihm mittheilt, nicht weiter verbreitet werde. Es ist dieses eine wichtige und heilige Pflicht des Arztes. Wenn er leichtsinnig ihm offenbarte Geheimnisse ausplaudert, dann muss auch eine jede Kranke ein Gleiches von ihren Verhaltnissen erwarten, und jemehr Neugierde, Neid und Schadenfreude bei den Frauen ihn zu freien Mittheilungen auffordern, desto fester muss er bei seinem Vorsatze bleiben, die Verschwiegenheit als eine heilige Pflicht anzusehen. So lieb auch dem Frauenzimmer Schwatzhaftigkeit ist, so...