Wissenschaftlicher Aufsatz aus dem Jahr 1994 im Fachbereich Agyptologie, einseitig bedruckt, Note: keine, -, Sprache: Deutsch, Anmerkungen: Erstmals publiziert in: Hartwig Altenmuller, Nicole Kloth (Hgg.), Studien zur altagyptischen Kultur (SAK), Bd. 21, Hamburg 1994, 219-254, Abstract: In dieser Arbeit wird der Versuch unternommen, den Archaismus im Kontext der sozialen Veranderungen der altagyptischen Gesellschaft, als Ausdruck eines Anpassungsprozesses, zu interpretieren. Einen Aspekt gilt es dabei besonders zu beachten: die Agypter hinterliessen keine Aussagen uber den Archaismus, sie thematisierten ihn nicht. Dies ist methodisch bedeutungsvoll, denn aufgrund dieser Tatsache konnen Interpretationen prinzipiell zwar auf ihre Richtigkeit hin uberpruft, jedoch nur eingeschrankt falsifiziert werden. Insofern bedeutet ein Auswerten samtlicher zur Verfugung stehender Daten ebensowenig eine Garantie fur die Unanfechtbarkeit einer daraus resultierenden Interpretation wie eine Deutung anhand nur weniger oder sekundarer Quellen. Bevor im zweiten Kapitel verschiedene Interpretationen des spatzeitlichen Phanomens aufgezeigt werden, folgen im Anschluss einige Erlauterungen zu den Begriffen "Spatzeit" und "Archaismus." Danach werden im dritten Kapitel zunachst die theoretischen Grundlagen dargestellt, auf denen der neue Deutungsversuch des Archaismus basiert. Schliesslich werden einige Veranderungen in einem von verschiedenen kulturellen Teilbereichen nachgezeichnet und dem Selbstverstandnis der gesellschaftlichen Elite, d.h. den Herrschaftstragern, nachgegangen. Von Bedeutung ist im Kontext dieser Arbeit ausschliesslich die Tatsache, dass es aufgrund der hierarchischen Sozialstruktur in Altagypten eine Elite gab, und dass aus diesem Grund in irgendeiner Form untere soziale Gruppen existieren mussten. Es ist selbstredend, dass diese Elite eine soziale Minderheit darstellte; unerheblich ist die Frage, ob mit sozialen Schichten, Klassen, Kasten, Standen oder sonstigem zu