Platons Analyse Falscher Aussagen (German, Electronic book text)


In seinem Dialog 'Sophistes' sucht Platon die offensive Auseinandersetzung mit der zeitgenossischen Zunft der Sophisten. Die Sophisten waren Wanderlehrer, die im damaligen Griechenland von Stadt zu Stadt zogen und den Menschen ihre Weisheit und Wortfertigkeit gegen Bezahlung feilboten. Sie waren die Spin-Doctors ihrer Zeit und Relativitat war ihr Metier: sie konnten mit Hilfe ihrer rhetorischen Fahigkeiten und moralischen Ungebundenheit eine gute Sache schlecht reden und eine schlechte gut. Vielen ihrer Zeitgenossen erschienen sie wie Chamaleone, an denen sich die Geister der Leute schieden: 'Diese Manner produzieren sich vor der unwissenden Menge 'in vielerlei Gestalt', wenn sie 'die Stadte durchstreifen' und als echte und nicht nur vorgebliche Philosophen ganz von oben auf das Leben der Menschen unten in den Niederungen hinabschauen. Manchem scheinen sie als reine Nichtsnutze, anderen hochster Ehren wert zu sein; manchmal treten sie als Politiker auf, manchmal als Sophisten...'. Derartig vielseitig veranlagt und tatig waren die Sophisten also schwierige Patienten, deren Enttarnung als Meister der Worthulse nicht ohne grossere Anstrengungen zu bewerkstelligen war.

Wohl aus diesem Grund hat Platon im 'Sophistes' seine Auseinandersetzung mit dem Phanomen des Sophismus ungewohnlich breit und systematisch angelegt. Er nahert sich dem Thema auf zwei Wegen, namlich zum einen mit einer begrifflichen Bestimmung der Person des Sophisten am Anfang und dann wieder am Ende des Dialogs und zum anderen mit einer Auseinandersetzung mit der sophistischen Lehre selbst, die in den Zwischenabschnitten erfolgt.

Im folgenden mochte ich mit einem dieser Abschnitte beschaftigen, der als der Hohepunkt des Dialogs bezeichnet werden kann, da er - nach langer Vorbereitung - die direkte Antwort Platons auf die sophistische Vermischung von Sein und Schein in Wort und Rede enthalt


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In seinem Dialog 'Sophistes' sucht Platon die offensive Auseinandersetzung mit der zeitgenossischen Zunft der Sophisten. Die Sophisten waren Wanderlehrer, die im damaligen Griechenland von Stadt zu Stadt zogen und den Menschen ihre Weisheit und Wortfertigkeit gegen Bezahlung feilboten. Sie waren die Spin-Doctors ihrer Zeit und Relativitat war ihr Metier: sie konnten mit Hilfe ihrer rhetorischen Fahigkeiten und moralischen Ungebundenheit eine gute Sache schlecht reden und eine schlechte gut. Vielen ihrer Zeitgenossen erschienen sie wie Chamaleone, an denen sich die Geister der Leute schieden: 'Diese Manner produzieren sich vor der unwissenden Menge 'in vielerlei Gestalt', wenn sie 'die Stadte durchstreifen' und als echte und nicht nur vorgebliche Philosophen ganz von oben auf das Leben der Menschen unten in den Niederungen hinabschauen. Manchem scheinen sie als reine Nichtsnutze, anderen hochster Ehren wert zu sein; manchmal treten sie als Politiker auf, manchmal als Sophisten...'. Derartig vielseitig veranlagt und tatig waren die Sophisten also schwierige Patienten, deren Enttarnung als Meister der Worthulse nicht ohne grossere Anstrengungen zu bewerkstelligen war.

Wohl aus diesem Grund hat Platon im 'Sophistes' seine Auseinandersetzung mit dem Phanomen des Sophismus ungewohnlich breit und systematisch angelegt. Er nahert sich dem Thema auf zwei Wegen, namlich zum einen mit einer begrifflichen Bestimmung der Person des Sophisten am Anfang und dann wieder am Ende des Dialogs und zum anderen mit einer Auseinandersetzung mit der sophistischen Lehre selbst, die in den Zwischenabschnitten erfolgt.

Im folgenden mochte ich mit einem dieser Abschnitte beschaftigen, der als der Hohepunkt des Dialogs bezeichnet werden kann, da er - nach langer Vorbereitung - die direkte Antwort Platons auf die sophistische Vermischung von Sein und Schein in Wort und Rede enthalt

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Product Details

General

Imprint

Grin Verlag

Release date

2007

Availability

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Authors

Format

Electronic book text - Windows

Pages

23

ISBN-13

978-3-638-71247-7

Barcode

9783638712477

Languages

value

Categories

LSN

3-638-71247-8



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