Die Lehre Vom Gewohnheitsrecht (37, No. 1, PT. 2); Eine Historisch-Dogmatische Untersuchung (English, German, Paperback)

Das historische Buch konnen zahlreiche Rechtschreibfehler, fehlende Texte, Bilder, oder einen Index. Kaufer konnen eine kostenlose gescannte Kopie des Originals (ohne Tippfehler) durch den Verlag. 1899. Nicht dargestellt. Auszug: ... 30. Das innere Moment des Gewohnheitsrechts. Insbesondere rechte Gewohnheit. I. Im entschiedenen Gegensatze zu der im vorigen Paragraphen bekampften Auffassung neuerer Schriftsteller konnte man leicht versucht sein anzunehmen, dass die Deutschen vor der Reception der fremden Rechte althergebrachte Uebung eines Rechtssatzes schlechthin fur Gewohnheitsrecht erachteteine bestimmte Geistesbeschaffenheit der Uebenden, resp. der Mitglieder der Gemeinschaft uberhaupt, bei der Frage nach Entstehung eines Gewohnheitsrechts garnicht erfordert oder auch nur berucksichtigt hatten. Eine solche Annahme wird insbesondere durch die vielen Quellenstellen nahe gelegt, welche in Bezug auf ein Gewohnheitsrecht Uebung resp. lange Uebung hervorheben, ohne dabei irgend ein inneres Moment zu erwahnen2). Ihnen lassen sich nur ganz vereinzelte Quellenausserungen, welche auf den Willen resp. die Ueberzeugung der Uebenden Rucksicht nehmen, entgegenstellen. Auch kann die oben8) erorterte Thatsache, dass aus ofter wiederholten vertragsmassigen Beredungen ein alle Mitglieder der Gemeinschaft bindendes Gewohnheitsrecht abgeleitet wurde, leicht zu der Muthmassung Anlass geben, dass wenigstens Ueberzeugung des rechtlichen Gebundenseins nicht als Erforderniss des Gewohnheitsrechts galt. Dennoch werden wir als sicher hinstellen durfen, dass die Deutschen, und zwar schon seit sehr alter Zeit, auch ein langjahriges gleichmassiges Verhalten im Rechtsleben nicht als genugend zur Begrundung eines Gewohnheitsrechts ansahen. Sie unterscheiden vielmehr scharf zwischen G e w o h n h ei t und G e w o h n h e i t s r e c h t, und diese Unterscheidung beruhte wesentlich darauf, ob der ge&#...