Das historische Buch konnen zahlreiche Rechtschreibfehler, fehlende Texte, Bilder, oder einen Index. Kaufer konnen eine kostenlose gescannte Kopie des Originals (ohne Tippfehler) durch den Verlag. Nicht dargestellt. 1904 edition. Auszug: ... Anselm, der Hartheimer. Das altadelige Geschlecht der Freiherren Hundt von Hartheim, das seinen Ursprung von einem Paladin Karls des Grossen herleitet, wird nicht unter den sparlichen Adelsgeschlechtern genannt, die der deutschen Kultur einen Schicksalsmann geschenkt haben. Nur wenige Kenner seltsamer Formen und Wunderlichkeiten altdeutschen Lebens wissen vielleicht, dass die Hartheimer von der beruhmten freien Reichsstadt Frankenthal, ihrer etwas allzulauten Nachbarin, ein Eselslehen trugen, das sie verpflichtete, den Ehrbarkeiten" einen wohlgenahrten Esel zu stellen, wenn irgend ein Verbrechen, wie eheliche Untreue oder ahnliche Missetaten, eine offentliche Ahndung heischte. Umgekehrt auf dem freiherrlichen Grauohr sitzend und den Schwanz in der Hand, durchritt der Delinquent die enge Stadt, in deren winkeligen Gassen das jauchzende Gelachter der Zuschauer auf-und niedertobte, worauf das Iustiztier gespeist, getrankt und mit einem Distelkranz auf seinem Haupte an seine adeligen Herren zuruckgeschickt wurde, uber deren Saumseligkeit in der Erfullung ihrer Lehenspflicht ubrigens nur eine Stimme unter den ehrsamen Burgern der herrlichen Arnstadt herrschte. Trotzdem die Familie nicht zu den reichbeguterten Geschlechtern Frankens zahlte, erhielt sie sich zum Teil durch Heiraten, zum Teil durch das Gluck und die Tuchtigkeit einzelner Sohne aufrecht in dem stillen Getriebe einer reichgesegneten Provinz; ja, sie erlebte gegen die Mitte des achtzehnten Iahrhunderts eine gewisse Nachblute, auf welche sich indessen der Reif des nahen Weltoktobers bald genug herabsenken sollte. Die Hartheimerinnen brachten in der Regel mehr.