Jahrbucher Der Deutschen Geschichte Volume 30 (Paperback)

This historic book may have numerous typos and missing text. Purchasers can download a free scanned copy of the original book (without typos) from the publisher. Not indexed. Not illustrated. 1879 Excerpt: ... wiederholte Ver- sprechungen an den Papst verpflichtet und durch dessen Legaten unaufhorlich gedrangt, andererseits gelahmt durch den Widerstand, den sein eigenes Konigthum in Deutschland erfuhr, scheint Lothar sein Augenmerk vornehmlich auf die Erlangung der Kaiserwurde gerichtet zu haben. Vielleicht hoffte er durch die neue Amtsgewalt hinreichende Mittel in Italien selbst zu gewinnen, um die Anhanger Anaclets niederzuwerfen oder zu freiwilliger Ergebung zu zwingen. Er mochte glauben, dass sein Erscheinen im Suden der Alpen genugen werde, den Gehorsam gegen das Reich, die Anerkennung Jnnocenz' II. zu erwirken. Man muss annehmen, dass sich Lothar fur hinreichend gerustet hielt, wenn er zu seinen sachschen Truppen noch das Kontingent des Herzogs von Bohmen aufbot. Nachdem Sobeslaw aus seinem Streit mit dem Konig im Jahre 1126 als glucklicher Sieger hervorgegangen war, hatte er sich in der Folge stets als ein in hohem Grade willfahriger Vasall bewiesen. 1127 hatten seine Truppen vor Nurnberg gefochten. 1128 vor Speier, 1130 bei Regensburg. Das VerhSltniss beider Manner scheint sogar freundschaftlich geworden zu sein, seit Lothar den Sohn des Herzogs 1128 zu Merseburg aus der Taufe gehoben hatte. Der Konig mochte demnach mit Grund hoffen, dass Sobeslaw trotz der bisher geleisteten Unterstutzungen auch diesmal die Mannschaften, zu deren Stellung er bei einem Romerzug als Glied des Reiches verpflichtet war, ohne Anstand zum koniglichen Heere stossen lassen wurde. Um den Herzog fur seine Zwecke zu gewinnen, hatte Lothar mit ihm eine Zusammenkunft auf den 2. Februar 1132 verabredet. Als daher die Besetzung des Erzbisth