Bildung Im Hochstift Eichstatt Zwischen Spatmittelalter Und Katholischer Konfessionalisierung - Die Stadte Beilngries, Berching Und Greding Im Oberamt Hirschberg (German, Hardcover)


Im Mittelpunkt stehen mit Beilngries, Berching und Greding drei Landstadte im suddeutschen Hochstift Eichstatt, die als Amtssitze im sog. Oberamt Hirschberg administrativ zusammengefasst sind. Die vorliegende Abhandlung nimmt eine in sich relativ geschlossene Kleinregion zum Gegenstand, als deren Kristallisationspunkte die drei genannten Kleinstadte gelten durfen. Zugleich wird damit der Blick auf eine Grossenkategorie stadtischer Ansiedlungen gelegt, deren schulische Einrichtungen bislang von Seiten der Forschung nur wenig Beachtung fanden. Im Unterschied zu anderen Untersuchungen bietet der hier gewahlte Zeitrahmen (von den ersten Erwahnungen von Schulen im 14. bzw. 15. Jahrhundert bis ins beginnende 17. Jahrhundert hinein) bewusst die Moglichkeit eines Vergleichs von spatmittelalterlichen und nachreformatorischen Verhaltnissen. Ausgehend von den politischen, verfassungsmassigen, wirtschaftlichen und kirchlichen Rahmenbedingungen um 1500 sowie deren Veranderung unter den Vorzeichen von Reformation und katholischer Konfessionalisierung wird zunachst die Entwicklung des Schulwesens in Beilngries, Berching und Greding von den Anfangen bis kurz nach 1600 aufgezeigt, wobei auch die Klosterschule der Abtei Plankstetten mit berucksichtigt wird. Die vorliegende Arbeit beschrankt sich jedoch nicht allein auf das Phanomen Schule, sondern bezieht in umfassender Weise alle Aspekte des Bildungswesen mit ein: eingehende Wurdigung erfahren die Berchinger Pradikatur und deren Bibliothek sowie die Studienstiftungen aus dem Gebiet des Oberamtes Hirschberg (Edition der Stiftungsurkunden im Anhang). Einen zweiten Schwerpunkt der Untersuchung bilden die aus den drei Stadten im genannten Zeitraum hervorgegangenen Studenten. Zunachst steht dabei die Entwicklung des Hochschulbesuchs bis 1600 (bzw. bis 1630) im Mittelpunkt. Komplementar zu den lokalen Quellen gibt der Verlauf der Frequenzkurven Auskunft uber das Florieren der Schulen (Hohepunkt des Universitatszugangs etwa zwischen 1470 und 1520). Daruber hinaus thematisiert dieser Teil der Abhandlung die Verteilung der Studenten aus Beilngries, Berching und Greding auf die verschiedenen Universitaten - bevorzugt wurden Wien und Ingolstadt - sowie die Aspekte Studienortwechsel, Studiendauer, studierte Facher und erworbene akademische Grade. Erganzt wird die Darstellung durch eine Reihe von Listen im Anhang. Im weiteren wird versucht, die soziale Zusammensetzung der Universitatsbesucherschaft aus den behandelten Orten (einschliesslich Plankstetten) naher zu beleuchten, und zwar sowohl auf der Grundlage der gezahlten Immatrikulationsgebuhr (z. B. pauperes), als auch auf der Basis der lokalen Uberlieferung. Am Ende steht die Frage nach der konkreten "Verwertbarkeit" von Bildung im Hinblick auf den Arbeitsmarkt (Stichwort "Karrieren") und, damit zusammenhangend, nach den Auswirkungen des Studiums auf den sozialen Status der Hochschulbesucher. Mit dieser Arbeit wird erstmalig der Blick uber die Schule am Ort hinaus auf Universitatsbesuch und spatere Karriere gelenkt und damit die Brucke von hauptsachlich institutionengeschichtlichen hinuber zu bildungssozialgeschichtlichen Fragestellungen geschlagen. Durch die ausgiebige Berucksichtigung der Auswirkungen von katholischer Reform und katholischer Konfessionalisierung verlasst die Studie den ublichen Rahmen lokal- und regionalgeschichtlicher Untersuchungen zur Schulgeschichte und ordnet die Entwicklung im Bildungswesen im Hochstift Eichstatt in den Kontext uberregionaler Entwicklungen dieser Epoche ein.

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Im Mittelpunkt stehen mit Beilngries, Berching und Greding drei Landstadte im suddeutschen Hochstift Eichstatt, die als Amtssitze im sog. Oberamt Hirschberg administrativ zusammengefasst sind. Die vorliegende Abhandlung nimmt eine in sich relativ geschlossene Kleinregion zum Gegenstand, als deren Kristallisationspunkte die drei genannten Kleinstadte gelten durfen. Zugleich wird damit der Blick auf eine Grossenkategorie stadtischer Ansiedlungen gelegt, deren schulische Einrichtungen bislang von Seiten der Forschung nur wenig Beachtung fanden. Im Unterschied zu anderen Untersuchungen bietet der hier gewahlte Zeitrahmen (von den ersten Erwahnungen von Schulen im 14. bzw. 15. Jahrhundert bis ins beginnende 17. Jahrhundert hinein) bewusst die Moglichkeit eines Vergleichs von spatmittelalterlichen und nachreformatorischen Verhaltnissen. Ausgehend von den politischen, verfassungsmassigen, wirtschaftlichen und kirchlichen Rahmenbedingungen um 1500 sowie deren Veranderung unter den Vorzeichen von Reformation und katholischer Konfessionalisierung wird zunachst die Entwicklung des Schulwesens in Beilngries, Berching und Greding von den Anfangen bis kurz nach 1600 aufgezeigt, wobei auch die Klosterschule der Abtei Plankstetten mit berucksichtigt wird. Die vorliegende Arbeit beschrankt sich jedoch nicht allein auf das Phanomen Schule, sondern bezieht in umfassender Weise alle Aspekte des Bildungswesen mit ein: eingehende Wurdigung erfahren die Berchinger Pradikatur und deren Bibliothek sowie die Studienstiftungen aus dem Gebiet des Oberamtes Hirschberg (Edition der Stiftungsurkunden im Anhang). Einen zweiten Schwerpunkt der Untersuchung bilden die aus den drei Stadten im genannten Zeitraum hervorgegangenen Studenten. Zunachst steht dabei die Entwicklung des Hochschulbesuchs bis 1600 (bzw. bis 1630) im Mittelpunkt. Komplementar zu den lokalen Quellen gibt der Verlauf der Frequenzkurven Auskunft uber das Florieren der Schulen (Hohepunkt des Universitatszugangs etwa zwischen 1470 und 1520). Daruber hinaus thematisiert dieser Teil der Abhandlung die Verteilung der Studenten aus Beilngries, Berching und Greding auf die verschiedenen Universitaten - bevorzugt wurden Wien und Ingolstadt - sowie die Aspekte Studienortwechsel, Studiendauer, studierte Facher und erworbene akademische Grade. Erganzt wird die Darstellung durch eine Reihe von Listen im Anhang. Im weiteren wird versucht, die soziale Zusammensetzung der Universitatsbesucherschaft aus den behandelten Orten (einschliesslich Plankstetten) naher zu beleuchten, und zwar sowohl auf der Grundlage der gezahlten Immatrikulationsgebuhr (z. B. pauperes), als auch auf der Basis der lokalen Uberlieferung. Am Ende steht die Frage nach der konkreten "Verwertbarkeit" von Bildung im Hinblick auf den Arbeitsmarkt (Stichwort "Karrieren") und, damit zusammenhangend, nach den Auswirkungen des Studiums auf den sozialen Status der Hochschulbesucher. Mit dieser Arbeit wird erstmalig der Blick uber die Schule am Ort hinaus auf Universitatsbesuch und spatere Karriere gelenkt und damit die Brucke von hauptsachlich institutionengeschichtlichen hinuber zu bildungssozialgeschichtlichen Fragestellungen geschlagen. Durch die ausgiebige Berucksichtigung der Auswirkungen von katholischer Reform und katholischer Konfessionalisierung verlasst die Studie den ublichen Rahmen lokal- und regionalgeschichtlicher Untersuchungen zur Schulgeschichte und ordnet die Entwicklung im Bildungswesen im Hochstift Eichstatt in den Kontext uberregionaler Entwicklungen dieser Epoche ein.

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Product Details

General

Imprint

Dr. Ludwig Reichert

Country of origin

Germany

Series

Wissensliteratur Im Mittelalter, 27

Release date

1999

Availability

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First published

1999

Authors

Format

Hardcover - Sewn / Cloth over boards

Pages

376

ISBN-13

978-3-89500-029-4

Barcode

9783895000294

Languages

value

Categories

LSN

3-89500-029-9



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