Gegenuber der eintomgen Litanei der kulturkritischen Argumente, die jedes Mal ertoenen, sowie in der tlffentlichkeit von: len Problemen der Massenkommunikation wie Presse, Film, Rundfunk und Fern- sehen gesprochen wird, wirkt es wie eine wahre Wohltat, wenn sich endlich ein Forscher diesen Fragen in unbefangener Weise zu nahern sucht, wie das Alphons Silbermann im vorliegenden Buche unternimmt. Eine solche Einstellung wil1d im ubrigen um so positiver zu beurteilen sein, wenn der zentrale Gegenstand, um den es dabei geht, ausgerech- net, der von "Kunst und Kommunikation" ist, wie der programma- tische Tuel der Reihe heisst, die mit diesem Bande eingeleitet wird. Denn, die erwahnten kulturkritischen Er, gusse pflegen sich allemal dann zu einem lauten Klagegeheul zu erheben, sowie nicht nur allgemein von den Mitteln der Massenkommunrkation, ihrer Stellung und Funk- tion in der modernen Gesellschaft gesprochen, sondern das viel spe- ziellere Problem ihrer Beziehung zur sogenannten "Kultur" ins Auge gefasst wird, wo doch vermeintlich allgemeine ubereinstimmung dar- uber1!u herrschen scheint, dass samtliche Mittel der Massenkommuni- kation ausscMiesslich der minderen Sphare der "Zivilisation" angehoe- ren. Gemeinhin folgt unmittdbar die Stereotype von, der "Vermas- sung", der die Kultur dabei unterworfen werden soll, womit dann im allgemeinen die Diskussion geschlossen wird, nachdem man bestenfalls noch ein paar Beispiele fur den vermeintlichen Niedergang der Kultur angefuhrt hat, der durch den "Massenkonsum" von Kulturgutern ein- geleitet wird.