Notwendige Strukturveranderungen Nach Pisa (German, Electronic book text)


Seit der Veroffentlichung der PISA-Studie (Programme for International Student Assessment) im Dezember 2001 steht fest: deutsche Schulerinnen und Schuler sind nicht nur mittelmassig, sie hinken im internationalen Vergleich hinterher. Die PISA-Studie bescheinigte ihnen in allen drei der untersuchten Kompetenzbereiche (Lesekompetenz, mathematische Grundbildung und naturwissenschaftliche Grundbildung) unterdurchschnittliche Leistungen. Besonders prekar ist die mangelnde Lesekompetenz deutscher Schuler: sie wurde bei rund 25% der 15-Jahrigen mit 'schwach' bis 'sehr schwach' bewertet. Ein Umstand, den Arbeitgeberprasident Dieter Hund seinerzeit als skandalos bezeichnete (Horbst, Kranz, von Bargen, 2001, S. 1). Tatsachlich stellt sich die Frage, wie es moglich ist, dass ein Land mit einer politischen und wirtschaftlichen Bedeutung wie Deutschland ein Bildungssystem unterhalt, das sich mit dem OECD-Durchschnitt nicht messen kann. Im oberen Leistungsbereich positionieren sich die deutschen Schuler zwar besser als im unteren, aber auch hier erreichen sie gerade einmal den Durchschnitt der ubrigen OECD-Staaten.Daruber hinaus ist der Zusammenhang zwischen Schulerleistung und sozialer Herkunft in keinem anderen Staat der OECD so signifikant wie in Deutschland, wo die Chance, ein Hochschulstudium abzuschliessen, bei Kindern von Akademikern dreimal so gross ist wie bei Kindern von Nichtakademikern (vgl. Schleicher, 2002, S. 3). Folglich reproduziert das deutsche Schulsystem sozial-okonomische Benachteiligungen, statt sie zu kompensieren; von Chancengleichheit kann vor diesem Hintergrund nicht die Rede sein. Der stellvertretende Vorsitzende der Kultusminister-Konferenz (KMK) und Bremer Kultursenator Willi Lemke bezeichnete das Festschreiben sozialer Benachteiligung durch das deutsche Schulsystem als eines der 'schlimmsten Ergebnisse der Studie' (Horbst, Kranz, von Bargen, 2001, S.

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Seit der Veroffentlichung der PISA-Studie (Programme for International Student Assessment) im Dezember 2001 steht fest: deutsche Schulerinnen und Schuler sind nicht nur mittelmassig, sie hinken im internationalen Vergleich hinterher. Die PISA-Studie bescheinigte ihnen in allen drei der untersuchten Kompetenzbereiche (Lesekompetenz, mathematische Grundbildung und naturwissenschaftliche Grundbildung) unterdurchschnittliche Leistungen. Besonders prekar ist die mangelnde Lesekompetenz deutscher Schuler: sie wurde bei rund 25% der 15-Jahrigen mit 'schwach' bis 'sehr schwach' bewertet. Ein Umstand, den Arbeitgeberprasident Dieter Hund seinerzeit als skandalos bezeichnete (Horbst, Kranz, von Bargen, 2001, S. 1). Tatsachlich stellt sich die Frage, wie es moglich ist, dass ein Land mit einer politischen und wirtschaftlichen Bedeutung wie Deutschland ein Bildungssystem unterhalt, das sich mit dem OECD-Durchschnitt nicht messen kann. Im oberen Leistungsbereich positionieren sich die deutschen Schuler zwar besser als im unteren, aber auch hier erreichen sie gerade einmal den Durchschnitt der ubrigen OECD-Staaten.Daruber hinaus ist der Zusammenhang zwischen Schulerleistung und sozialer Herkunft in keinem anderen Staat der OECD so signifikant wie in Deutschland, wo die Chance, ein Hochschulstudium abzuschliessen, bei Kindern von Akademikern dreimal so gross ist wie bei Kindern von Nichtakademikern (vgl. Schleicher, 2002, S. 3). Folglich reproduziert das deutsche Schulsystem sozial-okonomische Benachteiligungen, statt sie zu kompensieren; von Chancengleichheit kann vor diesem Hintergrund nicht die Rede sein. Der stellvertretende Vorsitzende der Kultusminister-Konferenz (KMK) und Bremer Kultursenator Willi Lemke bezeichnete das Festschreiben sozialer Benachteiligung durch das deutsche Schulsystem als eines der 'schlimmsten Ergebnisse der Studie' (Horbst, Kranz, von Bargen, 2001, S.

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Product Details

General

Imprint

Grin Verlag

Release date

2004

Availability

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Authors

Format

Electronic book text - Windows

ISBN-13

978-3-638-27857-7

Barcode

9783638278577

Languages

value

Categories

LSN

3-638-27857-3



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