Essay aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Soziologie - Familie, Frauen, Manner, Sexualitat, Geschlechter, Note: 1,3, Humboldt-Universitat zu Berlin, Sprache: Deutsch, Abstract: Zu Beginn der 1980er Jahre stieg in Suditalien die Opferzahl der durch Mafiaorganisationen ausgeubten Morde sprunghaft an. Parallel nahm auch die Brutalitat in ihrer Vorgehensweise stark zu, womit sich das Machtverhaltnis der einzelnen Mafiaclans und die Kontrolle uber weite Teile suditalienischer Territorien ausweiteten. Wer der Mafia im Weg stand wurde meist sofort beseitigt. Die in kriminelle Strukturen, in ihrer Funktion meist passiv involvierten Frauen und die Frauen, deren Manner gegen die Mafia vorgingen, haben unter dem Verlust eines Familienangehorigen besonders stark zu leiden. Die in der Mitte der 1980er Jahre von der italienischen Justiz gegen das organisierte Verbrechen unternommenen Ermittlungen erzielten nur massige Erfolge, da deren vertrauenswurdigsten Vertreter meist durch Attentate ermordet wurden und grosse Teile der italienischen Regierung sich durch die Mafia korrumpieren liessen. Diese erschreckenden Entwicklungen fuhrten in den 1980er Jahren dazu, dass einerseits zunehmend Frauen, der Mafia zugehorig, vor Gericht gegen ihre Familien und Manner aussagten, und auf der anderen Seite Frauen aus der Zivilbevolkerung Initiativen gegen die Mafia grundeten. Aus dieser Haltung heraus und durch den Zusammenschluss im Kollektiv, hat sich unter diesen Frauen, die jahrelang oder sogar bis zu jenem Zeitpunkt ihr gesamtes Leben direkt oder indirekt unter diesem System zu leiden hatten, eine ganze Anti-Mafia-Bewegung gebildet, die sich aktiv gegen eine Welt, bestehend aus Angst, Gewalt, Abhangigkeit und Verschwiegenheit, stel