Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Romanistik - Spanische Sprache, Literatur, Landeskunde, Note: 1,3, Universitat Leipzig (Institut fur Romanistik), Veranstaltung: Pikaresker Roman - Interpretation hybrider Textualitat, Sprache: Deutsch, Abstract: Im Jahre 1554 erschien in Spanien ein Roman mit dem Titel: La vida de Lazarillo de Tormes y sus fortunas y adversidades." Es war die Geschichte eines Marktschreiers von Toledo, welche in der Literaturwissenschaft, und zwar nicht nur in Spanien, bis zum heutigen Tage zu einem viel diskutierten und untersuchten Werk geworden ist. Die Besonderheit des Lazarillo de Tormes bestand zum einen in seiner autobiographischen Form, seinem bis dahin untypischen Protagonisten, und vor allem in der Anonymitat des Autors, welcher diesen ersten Schelmenroman der Weltliteratur verfasste. Diese Arbeit soll zunachst eine kurze Einfuhrung in den pikaresken Roman Lazarillo de Tormes geben, um dann im Haupteil einen Uberblick uber die bisherige Autorenforschung und Autorendiskussion in der Literaturwissenschaft zu ermoglichen. Es sollen nicht nur mogliche Kandidaten der Autorschaft, die bisher diskutiert worden sind genannt werden, sondern auch Verfahrensweisen und Ansatze der Autorensuche, sowie Diskussionen und Argumentationen innerhalb der Literaturwissenschaft aufgezeigt werden. Der Roman Lazarillo de Tormes war, in seiner ganzen Form und Art, eine vollig neue Erscheinung innerhalb der europaischen Literatur. Bis zu seinem Erscheinen im Jahre 1554 hat es keine vergleichbaren Werke gegeben. Der Lazarillo war, anders als beispielsweise die Ritterromane jener Zeit, nicht als ein fiktionaler Text im eigentlichen Sinne zu lesen, da er sich als Autobiographie des Protagonisten prasentiert. Aus diesem Grund besassen die ersten Leser des Lazarillo noch nicht die mentale Gewohnheit, um den Text als einen fiktionalen Text zu rezipieren. Der Autor prasentiert den Roman insofern nicht als Fiktion, als dass er den Lazarillo wie den Autor