Der Zusammenhang Von Wissen Und Macht - Foucault's Ordnung Des Diskurses (German, Electronic book text)


"Wissen ist Macht, wie uns der Volksmund glauben machen will. Doch ist dem wirklich so Ist das Verhaltnis zwischen Wissen und Macht derart simpel, dass es sich schon durch drei Worte beschreiben lasst Kann die These bestehen, wenn ich ihr entgegne, dass nur angewandtes Wissen Macht bedeutet Was also, wenn ich uber Wissen verfuge, es aber nicht anwenden darf Wer (oder was) besitzt dann die Macht, meine Worte, meine Taten zu verbieten. Wodurch kommt seine Macht wodurch kommt Macht uberhaupt zustande Und vor allem: Was ist sie eigentlich Um diese Fragen klaren zu konnen, bedarf es sicherlich weitaus mehr als nur drei Worte. Ziel der nun folgenden Ausfuhrungen ist es, zunachst den Begriff der Macht, wie ihn Foucault versteht, zu klaren und einen ersten Bezug zum Wissen herzustellen. In einem zweiten Schritt wird versucht, das Verhaltnis von Wissen und Macht anhand Foucaults Ordnung des Diskurses' darzulegen. Abschliessend sollen die Ansatze des franzosischen Philosophen kritisch bewertet werden. Zum Begriff der Macht Max Weber zufolge bedeutet Macht jede Chance, innerhalb einer sozialen Beziehung den eigenen Willen auch gegen Widerstreben durchzusetzen, gleichviel worauf diese Chance beruht.1 Dadurch gibt Weber dem Machtbegriff einen relativ umfassenden und mitunter gewalttatigen Charakter. Umfassend, weil er Einwirkungen sowohl auf das Handeln anderer, als auch auf deren Korper beinhaltet. Gewalttatig, weil die Einwirkungen auf den Korper verletzend und sogar todlich sein konnen. Folter und Mord beispielsweise waren in Webers Augen also eine Form der Machtausubung. Nicht so bei Foucault. Dieser grenzt ein solches Gewaltverhaltnis eindeutig von einem Machtverhaltnis ab.2 Ersteres wirkt ausschliesslich auf den Korper ein und kann ihn beugen, brechen oder gar zerstoren, wobei es keinerlei Freiheit fur den Unterlegenen vorsieht. Ein Machtverhaltnis hingegen setzt zweierlei voraus: Zum einen muss derjenige, auf den Macht ausgeubt wird, erhalten bleiben, da mit seinem Leben auch das Machtverhaltnis ein Ende finden wurde. Essay aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Soziologie - Wissen und Information, Note: 1,3, Otto-Friedrich-Universitat Bamberg (Lehrstuhl fur Allgemeine Soziologie II), Veranstaltung: Proseminar ""Das Wissen vom Wissen,"" Sprache: Deutsch.&quo

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"Wissen ist Macht, wie uns der Volksmund glauben machen will. Doch ist dem wirklich so Ist das Verhaltnis zwischen Wissen und Macht derart simpel, dass es sich schon durch drei Worte beschreiben lasst Kann die These bestehen, wenn ich ihr entgegne, dass nur angewandtes Wissen Macht bedeutet Was also, wenn ich uber Wissen verfuge, es aber nicht anwenden darf Wer (oder was) besitzt dann die Macht, meine Worte, meine Taten zu verbieten. Wodurch kommt seine Macht wodurch kommt Macht uberhaupt zustande Und vor allem: Was ist sie eigentlich Um diese Fragen klaren zu konnen, bedarf es sicherlich weitaus mehr als nur drei Worte. Ziel der nun folgenden Ausfuhrungen ist es, zunachst den Begriff der Macht, wie ihn Foucault versteht, zu klaren und einen ersten Bezug zum Wissen herzustellen. In einem zweiten Schritt wird versucht, das Verhaltnis von Wissen und Macht anhand Foucaults Ordnung des Diskurses' darzulegen. Abschliessend sollen die Ansatze des franzosischen Philosophen kritisch bewertet werden. Zum Begriff der Macht Max Weber zufolge bedeutet Macht jede Chance, innerhalb einer sozialen Beziehung den eigenen Willen auch gegen Widerstreben durchzusetzen, gleichviel worauf diese Chance beruht.1 Dadurch gibt Weber dem Machtbegriff einen relativ umfassenden und mitunter gewalttatigen Charakter. Umfassend, weil er Einwirkungen sowohl auf das Handeln anderer, als auch auf deren Korper beinhaltet. Gewalttatig, weil die Einwirkungen auf den Korper verletzend und sogar todlich sein konnen. Folter und Mord beispielsweise waren in Webers Augen also eine Form der Machtausubung. Nicht so bei Foucault. Dieser grenzt ein solches Gewaltverhaltnis eindeutig von einem Machtverhaltnis ab.2 Ersteres wirkt ausschliesslich auf den Korper ein und kann ihn beugen, brechen oder gar zerstoren, wobei es keinerlei Freiheit fur den Unterlegenen vorsieht. Ein Machtverhaltnis hingegen setzt zweierlei voraus: Zum einen muss derjenige, auf den Macht ausgeubt wird, erhalten bleiben, da mit seinem Leben auch das Machtverhaltnis ein Ende finden wurde. Essay aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Soziologie - Wissen und Information, Note: 1,3, Otto-Friedrich-Universitat Bamberg (Lehrstuhl fur Allgemeine Soziologie II), Veranstaltung: Proseminar ""Das Wissen vom Wissen,"" Sprache: Deutsch.&quo

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Product Details

General

Imprint

Grin Verlag

Release date

2004

Availability

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Authors

Format

Electronic book text - Windows

Pages

16

ISBN-13

978-3-638-28731-9

Barcode

9783638287319

Languages

value

Categories

LSN

3-638-28731-9



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