Facharbeit (Schule) aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Klassische Philologie - Latinistik - Literatur, Note: keine, - (Landeswettbewerb "Alte Sprachen" Bayern, 2. Runde), Sprache: Deutsch, Abstract: "Ludite, si sapitis, solas impune puellas: hac magis est una fraude pudenda fides." So aussert sich Ovid im ersten Buch seiner Ars Amatoria - eine Aussage, die aufgrund ihrer Frauenfeindlichkeit in heutiger Zeit wohl nur wenig positive Resonanz finden durfte. Aussagen ahnlichen Inhalts finden sich in der gesamten Ars Amatoria. Rat Ovid also seinen Schulern, sich als Sexisten zu geben, um die Liebe einer Frau zu gewinnen? Aus heutiger Sicht ware das geradezu paradox; Emanzipation und Feminismus haben das Frauenbild seit der Antike grundlegend verandert. Ovid als einer der popularsten Dichter seiner Zeit hat sich sicherlich bemuht, ein aus seiner Sicht richtiges Frauenbild zu zeichnen, um Gehor bei der Leserschaft zu finden... oder doch nicht? Sind Ovids Frauenbild und sein Verhaltnis zu Liebesbeziehungen tatsachlich nur auf den einen Aspekt zu reduzieren? Nein; wie sich zeigen wird, bedurfen sie einer differenzierten Betrachtungsweise, bevor sich eine ernstzunehmende Aussage daruber treffen lasst, wie Ovid zum weiblichen Geschlecht stand. Deshalb wird in der folgenden Arbeit Ovids Ars Amatoria auf das Frauenbild des Autors hin untersucht. Seinem Gedicht wird ein zwar deutlich andersartiges Werk gegenubergestellt, aber doch ein Werk, das sich mit derselben Thematik befasst: Adolph Freiherr von Knigges Empfehlungen Uber den Umgang mit Frauenzimmern. Diese sind ein Teil von Knigges bekanntestem Buch Uber den Umgang mit Menschen. Wie unterschiedlich die Haltung zu Frauen in beiden Texten ist, lasst sich schon an Knigges Einleitung erkennen: "Ich will ...] erklaren ...], dass meine Schriften nicht Gelegenheit geben, mich fur einen Lasterer des schonen Geschlechtes zu halten ...], dass, was ich ...] zum Nachteile des weiblichen Charakters sagen mogte, der Verehrung unbesc