Baltische Studien (3-4) (Paperback)

Dieses historische Buch kann zahlreiche Tippfehler und fehlende Textpassagen aufweisen. Kaufer konnen in der Regel eine kostenlose eingescannte Kopie des originalen Buches vom Verleger herunterladen (ohne Tippfehler). Ohne Indizes. Nicht dargestellt. 1899 edition. Auszug: ...ihnen erhebt sich uberlebensgross die Figur eines Geistlichen im vollen Ornat, der in der Linken den Kelch halt, die Rechte zum Segen erhebt. Er steht unter einem mit Kantenblumen besteckten, rundbogigen Baldachin, der nach innen kleebattbogig gebildet ist. Die Ruhe und der stille Frieden in dem Antlitz wie in der Haltung des Geistlichen steht in wirksamem Gegensatz zu der lebendigen Haltung der als handelnd aufgefassten Nebenpersonen. Die grosseren Flachen des Hintergrundes sind durch einen Engel mit Weihrauchgefass, durch Eichenlaub und ein Hundchen belebt. Aus den durch die Auskornung dunkel erscheinenden Flachen heben sich die Figuren fast zu plastischer Deutlichkeit, viel mehr als auf unserer Abbildung sichtbar wird, hervor. Die Jnschrift und die bis auf den heutigen Tag erhaltene Ortssage erklaren die auf einem Grabstein seltsame Zusammenstellung der Figuren. Jene, am Rande zwischen den Abzeichen der Evangelisten umlaufend, lautet: anno dommi m-xrc" tx quarto sabdato ante larobi apoftoll mtersectus smt-domtnus gherardus de lnnden pledanus tn moteneke m altari hora mtsse orate deum pro amma nus (Jm Jahre des Herrn 1364 am Sabbat vor dem Feste des Apostels Jakobus wurde erschlagen Herr Gerhard von Linden, Pfarrer in Wotenik auf dem Altar wahrend der Messe. Bittet Gott fur seine Seele.) Der Stein erinnert also an ein besonders auffallendes Ereigniss, die Ermordung eines Geistlichen an heiliger Statte. Die Veranlassung zu so frevelhafter That soll der unerlaubte Umgang des Priesters mit der Frau eines Nossendorfer Bauern gegeben haben, der im Verein mit drei Genossen Rache an dem Uebelthat