Der Naturgenuss; Eine Philosophie Der Jahreszeiten (Paperback)

Dieses historische Buch kann zahlreiche Tippfehler und fehlende Textpassagen aufweisen. Kaufer konnen in der Regel eine kostenlose eingescannte Kopie des originalen Buches vom Verleger herunterladen (ohne Tippfehler). Ohne Indizes. Nicht dargestellt. 1876 edition. Auszug: ...--ein Gedicht. Ob Abbadonna zur Seligkeit gelangen werde, war die wichtigste Tagesfrage deutscher Nation, und da sie augenblicklich nicht entschieden werden konnte, so fullte man die Zeit der Erwartung durch Vergleiche mit dem Teufel aus Milton's verlorenem Paradiese" aus. Wie die schmelzende Hingebung an das Gedicht und seinen Stoff die ganze nachfolgende Empfindsamkeitsepoche hervorrief, die sich glucklicher Weise in einem hochsten und genialsten Ausdruck, im Werther" erschopfen konnte, ist drastisch durch den Brief Gleim's an Klopstock selbst bezeichnet, worin dieser von jenem auf einen Kuss und einen Koffeh" eingeladen wird. Weichheit, Wehmuth, Sentimentalitat--das, was die Messiade noch heute theilweise lesbar macht, obgleich sie, wie Schiller sagte, allem Lebendigen den Korper auszog, das hat entsprechender und dauernder in der Lyrik Klopstock's, in seinen Oden" Gestalt gewonnen. Viele sind durch Schwelgerei der Empfindung und durch den vom antiken Metrum auferlegten Sprachzwang verdorben. Allein gerade die an Erscheinungen aus dem unmittelbaren Naturleben sich lehnenden Oden vermogen noch immer machtig zu ergreifen und gerade der metrische Sprachzwang rief zuweilen jene wunderbar wirksamen Adjective hervor, die der Lyrik zum Effect des Plastischen verhelfen konnen. Kaum durfte eine Literaturgeschichte vollstandig nachweisen konnen, wie lange und wie tief Klopstock's Naturauffassung nachwirkte, gewiss auf die meisten Dichter zweiten Ranges, selbst wenn ihr Leben und ihre Werke noch weit in das 19. Iahrhundert hinein reichten. Ohne Zweifel gehort in dieser Beziehung auch Iean Paul.