Sein Vater war ein wohlhabender Brger, der darauf bestand, dass er in allem unterrichtet wurde, was man Kinder lehrtOCO. Doch der Junge hatte nicht viel fr Lesen, Schreiben oder Mathematik brig, so dass sein Vater die Hoffnung aufgab, ihn zu einem Gelehrten zu machen, und ihn stattdessen zum Goldschmied Botticelli in die Lehre gab, unter dessen Namen ihn die Welt kennt. Doch Sandro, ein eigenwillig blickender Junge mit groen, neugierigen Augen und einem blonden Haarschopf bestand darauf, Maler zu werden und kam deshalb schlielich zu dem KarmelitermAnch Fra Lippo Lippi in die Lehre. Dem Frate lag Sandros Ausbildung besonders am Herzen, da er ihm auch persAnlich sehr zugetan war. Wie dies inzwischen unter den Malern Mode geworden war, wandte sich der junge Maler nicht religiAsen Motiven zu, sondern dem Studium der SchAnheit und des menschlichen Charakters. Sandro machte schnelle Fortschritte, liebte und verehrte seinen Meister und brachte spnter dessen Sohn, Filippino Lippi, das Malen bei. Trotz seines realistischen Ansatzes war Sandro ein Trnumer und Poet, nicht ein Maler von Fakten, sondern von Ideen. Deshalb sind auch seine Bilder weniger eine Darstellung von bestimmten Objekten, als von Mustern und Formen. Auch seine Farbgebung ist weder reich noch lebensnah, sondern untersteht immer der Form und bleibt oft nur eine Andeutung. Er interessierte sich fr die abstrakten MAglichkeiten der Kunst, weniger fr das Konkrete. So sind seine Kompositionen eher Muster; seine Gestalten besetzen nicht wohl definierte Plntze im Raum, sie wirken nicht durch massige KArperhaftigkeit, sondern eher flnchig. Die Linien, die seine Konturen umgeben, verfolgen wohl einen dekorativen Zweck. Man sagt Botticelli nach, dass er OC ...obwohl einer der schlechtesten Anatomen, so doch einer der grAten Zeichner der RenaissanceOCO gewesen sei. Ein Beispiel fehlerhafter anatomischer Wiedergabe ist die unmAgliche Art und Weise, in der der Kopf der Madonna am Hals befestigt ist und verschiedene merkwrdige Gelenke sowie eigentmlich geformte Glieder. Trotzdem gilt er als einer der grAten Zeichner, weil er es nicht nur verstand, bloe nuere, sondern auch innere SchAnheit wiederzugeben. Mathematisch ausgedrckt, lAste er die Bewegung der Figur in ihre Faktoren OCo die einfachsten Ausdrucksformen OCo auf und kombinierte diese verschiedenen Formen in ein Muster, das durch rhythmische und harmonische Linien auf unsere Einbildung die poetischen Gefhle des Knstlers projiziert. Diese Fertigkeit, jeder Linie eine Bedeutung zu verleihen, unterscheidet den groen Zeichenknstler von den vielen, die die Linie nur als ein notwendiges Mittel zur Darstellung von konkreten Gegenstnnden nutzen. Zu seinen wichtigsten Werken gehAren: Der Frhling (1478), Madonna mit Kind (1480), Geburt der Venus (1485), Madonna della Melagrana (1487)"