Epistemologische Uberzeugungen - Zur Didaktik Des Verhaltnisses Zur Welt - Zur Didaktik Des Verhaltnisses Zur Welt (German, Electronic book text)


Seit Anfang der 70er Jahre gibt es Modelle und Untersuchungen, die sich mit der Entwicklung von epistemologischen Uberzeugungen beschaftigen. Dabei werden epistemologische Uberzeugungen definiert als Ansichten uber Wissen und Wissenserwerb: '(...) individuals' beliefs about the nature of knowledge and the processes of knowing' (Hofer/Pintrich 1997, S. 117). Aus dieser Definition wird deutlich, dass es nicht um reflektierte Uberzeugungen von Personen geht, die sich mit erkenntnistheoretischen Fragen beschaftigt haben, sondern um alltagstheoretische Uberzeugungen, was Wissen und Lernen betrifft. Diese Uberzeugungen entwickeln sich im Laufe eines menschlichen Lebens. Am Anfang der Entwicklung, so lasst sich grob uber alle Modelle zusammenfassen, steht eine dualistische Auffassung von Wissen. Die dualistische Auffassung von Wissen ist dadurch gekennzeichnet, dass Wissen entweder wahr/richtig oder unwahr/falsch ist, wobei die Unterscheidung von wir/vertraut im Gegensatz zu andere/fremd Auswirkungen darauf hat, was als richtig (vertraut) oder falsch (fremd) angesehen wird. Das dualistische Weltbild wird dann abgelost durch eine relativistische Auffassung von Wissen. Die Erfahrung von Relativitat wird allmahlich gemacht, so z.B. durch den Besuch einer Universitat. Daher beschaftigen sich die meisten Untersuchungen auch mit der Entwicklung der epistemologischen Uberzeugungen bei Studierenden. Es wird gezeigt, dass das Erkennen von Relativitat zu verschiedenen Reaktionen fuhrt. So reagieren manche Studierende mit starken epistemologischen Zweifeln, was zu einer Ablehnung jeglichen Anspruchs von Wissen fuhrt und dabei auch so etwas wie epistemologische Einsamkeit entstehen lasst. Manche reagieren mit extremem Subjektivismus, sodass 'anything goes' zur Leitmaxime wird. Die Entwicklung mundet dann aber manchmal in einen 'vermittelnden Relativismus'. Dabei kann man von einer diskursiven Anerkennung des bisher gesammelten Wissens sprechen. Es besteht eine Ablehnung von einem naiven Objektivitatsbegriff und man entscheidet sich reflektierend fur bestimmte Positionen. Das heisst, dass das, wofur man sich entscheidet, nicht als objektiv gegeben hingenommen wird, sondern dass man sich bewusst fur eine Position z.B. in einer Diskussion entscheidet. In dieser Arbeit werden zunachst im ersten Teil einige Modelle vorgestellt, die sich mit einer derartigen Entwicklung beschaftigen. ...

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Seit Anfang der 70er Jahre gibt es Modelle und Untersuchungen, die sich mit der Entwicklung von epistemologischen Uberzeugungen beschaftigen. Dabei werden epistemologische Uberzeugungen definiert als Ansichten uber Wissen und Wissenserwerb: '(...) individuals' beliefs about the nature of knowledge and the processes of knowing' (Hofer/Pintrich 1997, S. 117). Aus dieser Definition wird deutlich, dass es nicht um reflektierte Uberzeugungen von Personen geht, die sich mit erkenntnistheoretischen Fragen beschaftigt haben, sondern um alltagstheoretische Uberzeugungen, was Wissen und Lernen betrifft. Diese Uberzeugungen entwickeln sich im Laufe eines menschlichen Lebens. Am Anfang der Entwicklung, so lasst sich grob uber alle Modelle zusammenfassen, steht eine dualistische Auffassung von Wissen. Die dualistische Auffassung von Wissen ist dadurch gekennzeichnet, dass Wissen entweder wahr/richtig oder unwahr/falsch ist, wobei die Unterscheidung von wir/vertraut im Gegensatz zu andere/fremd Auswirkungen darauf hat, was als richtig (vertraut) oder falsch (fremd) angesehen wird. Das dualistische Weltbild wird dann abgelost durch eine relativistische Auffassung von Wissen. Die Erfahrung von Relativitat wird allmahlich gemacht, so z.B. durch den Besuch einer Universitat. Daher beschaftigen sich die meisten Untersuchungen auch mit der Entwicklung der epistemologischen Uberzeugungen bei Studierenden. Es wird gezeigt, dass das Erkennen von Relativitat zu verschiedenen Reaktionen fuhrt. So reagieren manche Studierende mit starken epistemologischen Zweifeln, was zu einer Ablehnung jeglichen Anspruchs von Wissen fuhrt und dabei auch so etwas wie epistemologische Einsamkeit entstehen lasst. Manche reagieren mit extremem Subjektivismus, sodass 'anything goes' zur Leitmaxime wird. Die Entwicklung mundet dann aber manchmal in einen 'vermittelnden Relativismus'. Dabei kann man von einer diskursiven Anerkennung des bisher gesammelten Wissens sprechen. Es besteht eine Ablehnung von einem naiven Objektivitatsbegriff und man entscheidet sich reflektierend fur bestimmte Positionen. Das heisst, dass das, wofur man sich entscheidet, nicht als objektiv gegeben hingenommen wird, sondern dass man sich bewusst fur eine Position z.B. in einer Diskussion entscheidet. In dieser Arbeit werden zunachst im ersten Teil einige Modelle vorgestellt, die sich mit einer derartigen Entwicklung beschaftigen. ...

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Product Details

General

Imprint

Grin Verlag

Release date

2004

Availability

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Authors

Format

Electronic book text - Windows

ISBN-13

978-3-638-28651-0

Barcode

9783638286510

Languages

value

Categories

LSN

3-638-28651-7



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